
Notenbanken einigen sich auf Begrenzung der Goldverkäufe
Die Schweizerische Nationalbank und mehrere europäische Zentralbanken haben sich in Washington darauf geeinigt, ihre Goldverkäufe in den nächsten fünf Jahren zu begrenzen. Hauptziel der Massnahme: die Stabilisierung der Goldmärkte.
Die Schweizer Nationalbank und mehrere europäische Zentralbanken haben sich in Washington darauf geeinigt, ihre Goldverkäufe in den nächsten fünf Jahren zu begrenzen. Hauptziel der Massnahme: die Stabilisierung der Goldmärkte.
Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Hans Meyer (Bild, links) erklärte am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington, die Zentralbanken wollten in den kommenden fünf Jahren maximal 2’000 Tonnen Gold verkaufen (höchstens 400 Tonnen pro Jahr).
Teilnehmer an diesem Plan sind neben der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Europäische Zentralbannk, die elf Notenbanken der Euro-Zone, die Nationalbank von Schweden sowie die Bank von England. Die USA und Japan haben zudem zugesichert, im gleichen Zeitraum kein zusätzliches Gold auf den Markt zu bringen.
Hans Meyer und auch der Schweizer Finanzminister, Bundesrat Kaspar Villiger (Bild, rechts) zeigten sich über die Vereinbarung ’sehr befriedigt›. Die Koordinierung und Begrenzung der Verkäufe sei ein wichtiges Element, um die Goldmärkte zu beruhigen.
IWF billigt Neubwertung der Goldreserven zu Gunsten der ärmsten Länder…
Der Interimsausschuss des IWF, der sich neu ‹Internationaler Währungs- und Finanzausschuss› nennt, hat unterdessen die Neubewertung der Goldreserven gebilligt. Damit soll der Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt finanziert werden. An der Finanzierung beteiligt sich auch die Schweiz.
Der Schuldenerlass könne nun beginnen, verkündete der britische Finanzminister Gordon Brown am Sonntag (26.09.) nach der Sitzung des IWF-Interimsausschusses in Washington. Die Beiträge der Mitgliedstaaten zum internationalen Treuhandfonds näherten sich der Summe von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar (3,8 Mrd. Franken). Deutschland, Grossbritannien, die USA und andere Länder erklärten sich bereit, mehr als ursprünglich vorgesehen einzuzahlen. Zudem gab der IWF-Interimsausschuss grünes Licht dafür, den Erlös aus der Neubewertung von bis zu 14 Millionen Fein-Unzen aus einen Goldreserven beizusteuern.
Die Neubewertung der IWF-Goldreserven erfolgt nicht über Verkäufe auf dem freien Markt, die den Preis des Edelmetalls drücken könnten. Vielmehr sollen die Zentralbanken reicher Mitgliedstaaten beim IWF Gold ankaufen, um dann am nächsten Tag damit ihre Schulden an den Fonds zu bezahlen.
Der Schweizer Finanzminister, Bundesrat Kaspar Villiger (Bild, rechts), begrüsste es, dass sich der IWF über die Finanzierung der Entschuldung von hochverschuldeten und armen Ländern einigte.
Die Schweiz will sich mit 2,4 Prozent der Summe aller Beiträge beteiligen. Die enstspricht voraussichtlich einem Betrag von 77 Millionen Franken. Der Schweizer Wirtschaftsminister, Bundesrat Pacal Couchepin, wies in Wasington darauf hin, dass der Weltbank-Teil der Finanzierung noch nicht geklärt sei. Die Schweiz befürworte höhere Beiträge der reichen Länder und sei erst dann selber bereit, allenfalls mehr Mittel beizusteuern.
SRI und Agenturen

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