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Osec: Koordinieren statt dominieren

Schweizer Firmen haben 2004 für mehr als 140 Mrd. Franken Produkte ins Ausland ausgeführt. Keystone

Die Osec will zu einer Art eBay der Exportförderung werden. Damit will die Osec das Potential der KMU zum Export effektiver ausnützen.

Die Exportförderungs-Organisation reagiert damit auf Kritik seitens der eidgenössischen Finanzkontrolle.

Von den 20’000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz hätten noch rund 5000 das Potenzial, ihre Produkte zu exportieren sagte der seit Sommer 2004 amtierende Geschäftsleiter Daniel Küng an der Osec-Generalversammlung in Zürich. Er wolle die Osec zu einer Art “eBay der Schweizer Aussenwirtschaftsförderung” machen, so Küng weiter.

Steigerung der Effizienz

Der vom Bund mandatierte Verein erhielt 17 Mio.Franken an Bundesbeiträgen und 1,5 Mio. an Mitgliederbeiträgen. Im letzten Jahr habe sich die Rolle vom Osec Business Network von einer “dominierenden zu einer koordinierenden” Funktion entwickelt, heisst es in einer Mitteilung.

Die Osec hat das Jahr 2004 mit einem leicht positiven Ergebnis von 48’000 Franken abgeschlossen. Der Kundenumsatz ging um 18% auf 6,3 Mio. zurück, was unter anderem auf die Einstellung der Seminare zurückgeführt wurde.

Keine Seminare mehr

Im Rahmen der Effizienzsteigerung wurden 1,5 Mio. Franken vom internen Bereich ins Netzwerk verlagert. Dafür wurden Stellen reduziert, Stabsstellen abgeschafft und die Bereiche Messen und Beratung zusammengelegt. Die kommerziellen Seminare und die Spezialberatung wurden eingestellt.

Im laufenden Jahr will Küng Netz und Angebot weiter überprüfen und die Kooperation mit den anderen Bundesstellen der Exportförderung ausbauen.

An der Generalversammlung wurde Bernard Rüeger neu in den Verwaltungsrat gewählt. Jean-Daniel Gerber ist wegen seiner Funktion als Staatssekretär des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) aus dem Osec-Verwaltungsrat ausgetreten.

15. Businesshub der Osec in Singapur

Vor einer Woche eröffnete der Schweizer Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss daher in Singapur den 15. “Swiss Business Hub”, der von den Schweizer Botschaften in Südostasien betrieben wird. Kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen (KMU) soll damit der Zugang zu den Märkten der zehn ASEAN-Länder erleichtert werden (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam).

Singapur habe sich als Business Hub angeboten, weil die meisten in der Region ansässigen Schweizer Firmen ihren Hauptsitz in dieser Stadt hätten. “Singapur ist auch unser wichtigster Handelspartner in diesem Raum. Wir haben mit Singapur seit 2003 ein Freihandelsabkommen”, hatte Deiss vor der Eröffnung des 15. Osec Businesshubs im Gespräch mit swissinfo gesagt.

swissinfo und Agenturen

Die Schweiz hat 2004 Güter und Produkte für rund 140 Mrd. Franken ausgeführt.

Die Handelsbilanz schloss mit einem Plus von 9,31 Mrd. ab (6,88 Mrd. 2003).

Dabei fielen der Pharma, der Nahrungsmittel-Industrie und der Uhrenindustrie die Rolle des Zugpferdes zu.

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