
Rennen um die letzte Meile – Auktion für Funkkonzessionen erfolgreich gestartet
Auf dem Internet begann am Mittwoch (08.03) ein neuartiges "Meilenrennen". 18 Telefongesellschaften stiegen in die vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) veranstaltete Auktion zur Vergabe von 48 Funkkonzessionen für den drahtlosen Teilnehmeranschluss.
Am Mittwoch (o8.03.) begann auf dem Internet ein für die Schweiz neuartiges «Meilenrennen». 18 Telefongesellschaften stiegen in die vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) veranstaltete Auktion zur Vergabe von 48 Funkkonzessionen für den drahtlosen Teilnehmeranschluss, den so genannten Wireless Local Loop (WLL).
Der Beginn der Internet-Auktion hat am Mittwoch alle Erwartungen übertroffen. Nach fünfeinhalbstündiger Auktion erhielt die niederländische United Pan-Europa Communications (UPC) für 120,8 Millionen Franken den Zuschlag für die erste nationale Konzession.
Die erste von drei nationalen Konzessionen für den so genannten Wireless Local Loop (WLL) kam damit zu einem viel höheren Preis als erwartet unter den Hammer. Das Bundesamt für Kommunikation hatte mit einem Gesamteinnahmen von rund 300 Millionen Franken gerechnet. Das Geld fliesst in die Bundeskasse. Die weiteren Konzessionen sollen im Tagesrhythmus im Internet versteigert werden. Insgesamt sind 18 Firmen zu der Auktion zugelassen.
Im Fernmeldenetz wird das Ortsnetz oder die so genannte «letzte Meile» zum Kunden noch von der einstigen Monopolistin Swisscom beherrscht. Ziel der Liberalisierung in der Telekommunikation ist es, den Konkurrenten alternative Zugänge zu den Kunden zu eröffnen. Da es zu teuer ist, neue Leitungen in die einzelnen Haushalte zu legen, bietet sich die Überbrückung der letzten Meile per Funk an.
Die Kommunikationskommission (ComCom) hatte entschieden, die WLL-Konzessionen durch eine Auktion zu vergeben. Wegen einer Beschwerde der Genfer Bewerberin Telesonique, der das Bundesgericht inzwischen die aufschiebende Wirkung aberkannt hat, verzögerte sich die Auktion um einen Monat.
Die Auktion wird nach den Regeln einer «English Auction» durchgeführt. Das heisst die verschiedenen Konzessionen werden eine nach der anderen an den jeweils Meistbietenden verkauft. Das Mindestgebot setzt sich einerseits aus den Kosten für die Benutzung der entsprechenden Frequenzen während der Dauer der Konzession und andererseits aus den Verwaltungsgebühren für die Erteilung der Konzession zusammen.
Die Auktion wird über das Internet abgewickelt werden. Damit soll die Transparenz erhöht und die Effizienz gesteigert werden. Die Auktion kann auf der Website «www.ofcomauction.ch» live mitverfolgt werden. Konzessionen, die nicht ersteigert werden, werden denjenigen Bietern zugeteilt, die sich darum bewerben und die die Lizenzbedingungen erfüllen.
Nach Angaben des BAKOM haben sich von den ursprünglich 21 Kandidaten um die WLL-Konzessionen zwei während der Evaluationsphase und ein dritter Bewerber nach der Zulassung von der Versteigerung zurückgezogen. Demnach steigen am Mittwoch noch folgende 18 Unternehmen ins Rennen: BroadNet, Callino, Commcare, diAx,KPNQwest, Europe i Switzerland, FirstMark, Mannesmann Eurokom, Multilink, Primus, Star-One, Sunrise, Telcom Ventures, Tele2, Telesonique, United Pan-Europe, VTX Services und WinStar.
swissinfo und Agenturen

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