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Schwarze Zahlen ab 2005?

Ein Huckepack-Zug mit Lastwagen unterwegs auf der SBB-Bahnlinie bei Rietwil (BE). Keystone

SBB Cargo baut über 300 Stellen ab, um den defizitären Wagenladungs-Verkehr zu sanieren. Entlassungen soll es keine geben.

Durch einen effizienteren Einsatz der Ressourcen sollen nebst Personal 170 Lokomotiven eingespart werden.

Beim inner-schweizerischen Wagenladungs-Verkehr hat sich der Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen für die “sanftere” von zwei Sanierungsvarianten entschieden. Damit sollen jährlich 29,5 Mio. Franken eingespart werden.

Das reicht nicht ganz für das angestrebte Ziel der Eigenwirtschaftlichkeit: dazu bräuchte es zusätzlich 6,5 Mio. Franken pro Jahr. Cargo-Chef Daniel Nordmann ist jedoch entschlossen, ab 2005 schwarze Zahlen zu schreiben.

Fast jede sechste Stelle wird abgebaut

Im Rahmen des Sanierungs-Programms streicht SBB Cargo 300 von derzeit 1950 Stellen. Weitere 53 Arbeitsplätze entfallen, weil die Grenzadministration zentralisiert wird.

Der Plan sieht vor, dass das heutige dichte Netz von 693 Güter-Zustellpunkten erhalten bleibt. Ergebnis-Verbesserungen sollen durch die Senkung von Unkosten und weiteren Optimierungen erzielt werden.

Wie SBB Cargo mitteilt, gedenkt sie durch einen gezielteren Einsatz der vorhandenen Ressourcen neben Personal auch 170 Lokomotiven einzusparen.

Das neue System soll mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2003 eingeführt werden. Die benötigten Investitionen werden sich auf insgesamt 135 bis 155 Mio. Franken belaufen.

Ferngesteuerte Rangierloks und kleinere Teams

Das neue Konzept sieht die Zustellung in zwei Wellen vor. An den 64 verkehrsstärksten Güterbahnhöfen soll die bisherige Frühzustellung bis 9 Uhr beibehalten werden. An den übrigen rund 650 Zustellpunkten wird die Lieferung zwischen 9 und 16 Uhr erfolgen.

Weitere Einsparungen und mehr Flexibilität sollen funk-ferngesteuerte Rangier-Lokomotiven und kleinere Produktionsteams bringen.

Gleichzeitig soll der administrative Teil ab April 2004 im Kunden Service Center in Freiburg zusammengefasst werden, wodurch 53 Stellen wegfallen. Jährlich will SBB Cargo damit rund 5 Mio. Franken einsparen.

swissinfo und Agenturen

Beim Cargo-Verkehr werden einzelne Güterwagen oder ganze Wagen-Gruppen befördert.

Das Netz umfasst rund 690 Güter-Zustellpunkte mit 600 Freiverlade-Anlagen und 2’450 Anschluss-Geleisen.

Durch einen effizienteren Einsatz der Ressourcen sollen nebst Personal 170 Lokomotiven eingespart werden.

Für den Wagenladungs-Verkehr werden 470 Lokomotiven eingesetzt, 130 Strecken-Lokomotiven sowie 340 Rangier-Lokomotiven.

Täglich werden den Kunden über 6000 beladene Güterwagen zugestellt.

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