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Schweizer Autobahn wartet auf deutsche Braut

Der Verkehr darf nun durch den Girsberg-Tunnel rollen. swissinfo.ch

Bundesrat Moritz Leuenberger hat das letzte Teilstück der Autobahn A7 durch den Girsberg-Tunnel bei Kreuzlingen zur Landesgrenze dem Verkehr übergeben.

Das knapp 2 Kilometer lange Stück soll später mit der deutschen Schnellstrasse B33 vereinigt werden.

Obwohl das A7-Stück weder das längste noch das teuerste in diesem Jahr eröffnete Teilstück sei, attestierte ihm der Verkehrsminister etwas Besonderes.

Das Autobahnstück schliesse ein peripheres Gebiet an die Zentren an und sei mit dem öffentlichen Verkehr koordiniert worden, führte Bundesrat Leuenberger weiter aus. Ausserdem reiche es erst noch über die Grenze hinaus.

Noch spähe sie sehnsüchtig darüber hinaus und warte «sich ungeduldig in einem Kreisel drehend – auf ihre Braut, die B33, um sich dereinst mit ihr vermählen zu dürfen».

Rheinbrücke bis Ende 2004 vierspurig

Hinsichtlich des Zeitpunkts dieser «Vermählung» nannte der baden- württembergische Verkehrsminister Ulrich Müller einen Termin: Die Rheinbrücke direkt hinter der Gemeinschafts-Zollanlage am Ende der A7 werde Ende 2004 vierspurig befahrbar sein. Derzeit ist sie erst zweispurig in Betrieb.

Keinen Zeitpunkt nannte Müller bezüglich des Ausbaus der Schnellstrasse B33 zwischen Konstanz und Allensbach am Bodensee.

Erster Autobahnkreisel der Schweiz

Zum Autobahn-Teilstück gehört auch der 1,7 Kilometer lange Girsbergtunnel, dessen Ausfahrt in einen Kreisel führt. Dieser wiederum ist eine Schweizer Premiere, der erste Autobahnkreisel im Land.

Für Autofahrer, die von Norden kommen, hat er noch eine besondere Bedeutung: Bis hierher darf die Schnellstrasse auf Schweizer Seite ohne Vignette befahren werden. Diese Ausnahme wird auf besonderen Wunsch der beiden Grenzstädte Kreuzlingen und Konstanz erprobt. Die Gebührenfreiheit soll helfen, die Innenstädte zu entlasten.

306 Millionen für vier Kilometer

Der Ausbau wäre ohne Bundesgelder nicht realisierbar gewesen. Immerhin berappte der Bund 86 Prozent der über 306 Mio. Franken, welche die letzten vier Autobahnkilometer kosteten. Knapp 287 Mio. Franken wurden für dabei für den Autobahnbau, 19 Mio. für das neue Zollareal ausgegeben.

Der Kanton Thurgau hatte im Jahr 2000 das Verkehrsministerium in Bern angefragt, ob sich der Bund nicht am Bau der Schnellstrasse B33 in Deutschland beteiligen könnte, damit die Lücke schneller hätte geschlossen werden können. Dem Gesuch wurde nicht entsprochen.

swissinfo und Agenturen

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