
Telefonsex-Konsumenten zahlen zuviel

Die Sextelefon in der Schweiz seien zu teuer, meint der Konsumentenschutz. Wer bis 10 Franken pro Minute bezahlen müsse, werde abgezockt.
Die Stiftung für Konsumentenschutz hat die Tarife der Anbieter von Sex- und Servicenummern mit scharfen Worten kritisiert. Tarife von bis zu zehn Franken pro Minute seien eine schamlose Abzockerei, sagt die Stiftung.
Verglichen mit dem gewöhnlichen Festnetztarif von beispielsweise zehn Rappen pro Minute grenzten die Kosten beim Anwählen von Sexnummern an Wucher. Die Stiftung forderte deshalb den Preisüberwacher auf, aktiv zu werden und nicht zu warten, bis sich Konsumenten beschwerten. Das Konsumentenmagazin K-Tipp hatte in seiner jüngsten Ausgabe über die neuen Minutentarife der Anbieter von 0900-, 0901- und 0906-Sex- und Servicenummern berichtet, die bis zu zehn Franken betragen.
Bisher lag der Maximaltarif bei 4,23 Franken. An der Verdoppelung der Tarife verdienten die Telefongesellschaften kräftig mit, teilte die Stiftung weiter mit. Diese hätten die Maximaltarife festgelegt. Es sei nicht relevant, ob ein Telefonsex-Konsument die Telefonkosten im Griff habe oder ob die Preise vorschriftgemäss angegeben würden.
Der Markt entscheidet
Die maximal erlaubten Gebühren für Sex- und Service-Telefondienste sind um mehr als 100% angestiegen. Statt 4,23 Franken pro Minute betragen diese nun zehn Franken.
Der neue Ansatz gelte seit dem 1. September, bestätigte Beat Hofmann vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) den Bericht im «K-Tipp». Das Bakom habe auf diese Erhöhung aber keinen Einfluss gehabt.
Die Ausweitung des erlaubten Gebührenrahmens sei von den Fernmelde-Dienstanbietern beschlossen worden. Diese sind im Verein Telecom Data Services (Tedas) zusammengeschlossen.
Hofmann hält eine weitere Erhöhung der maximal erlaubten Gebühren für durchaus denkbar. Der sogenannte Telefonkiosk sei ein Angebot der Industrie, die die Preise dafür festlege.
swissinfo und Agenturen

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