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Vögele: Gewinn-Einbussen wegen des milden Winters

Verwaltungsrats-Präsident Carlo Vögele. Keystone

Der Bekleidungskonzern Charles Vögele hat seine Verkäufe im vergangenen Geschäftsjahr deutlich gesteigert. Der milde Winter hat sich aber negativ auf den Gewinn ausgewirkt. Für 2001 rechnet Vögele wieder mit einem besseren Ergebnis.

Das milde Wetter vom Oktober bis Dezember habe Vögele einen Strich durch die Rechnung gemacht, sagte Carlo Vögele, Verwaltungsrats-Präsident des Vögele-Konzerns, am Dienstag (17.04.) an der Bilanzmedienkonferenz im Hauptsitz in Pfäffikon.

Zudem sei die Geschäftsentwicklung in den Niederlanden zu optimistisch beurteilt worden. Der Umsatz wuchs zwar um 20 Prozent auf 1,6 Mrd. Franken, der Betriebsgewinn (Ebit) nahm aber um 4,4 Prozent auf 152 Mio. Franken ab. Das Konzernergebnis ging sogar um 21,4 Prozent auf 81 Mio. Franken zurück.

Bedürfnisse ändern sich

Die typische Vögele-Kundschaft – Familien und Personen über 35 Jahren – kaufe bedarfsorientiert. Solch lang andauernde Warmwetter-Perioden im Winter könne ein Bekleidungs-Hersteller nicht voraussehen, sagte Vögele weiter.

Bei einer längerfristigen Klimaveränderung müsse der Konzern allerdings die Sortimente stufenweise den veränderten Bedürfnissen der Kunden anpassen.

Das interne Umsatzwachstum, währungsbereinigt und nach Abzug der neu eröffneten Filialen, betrug letztes Jahr 3,3 Prozent; im Vorjahr war noch eine Steigerung von 7,4 Prozent verzeichnet worden.

Im Dezember hatte Vögele gewarnt, dass der Gewinn unter den Prognosen für 2000 liegen würde. In der Folge sackte der Aktienkurs von 340 Fr. auf knapp 200 Fr. ein und liegt momentan bei 185 Franken. Er habe den Kurseinbruch zur Kenntnis genommen, halte ihn aber für überrissen, sagte Vögele. Der Kapitalmarkt werde seine Einschätzung korrigieren.

Insgesamt 119 Filialen hat Vögele im letzten Jahr in den Ländern Schweiz, Deutschland, Österreich, Belgien und Niederlande neu eröffnet. In Deutschland, dem wichtigsten Absatzland nach der Schweiz, wurden mit der Übernahme von Mac Fash 40 neue Standorte erschlossen.

Der Markt charakterisiere sich durch steigende Verkaufsvolumen bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Der wachsende Anteil der über 35-Jährigen an der Bevölkerung bedeute für das Bekleidungsunternehmen ein steigendes Marktpotenzial.

Ausblick 2001: Zunahme von Ebit und Gewinn

Im ersten Quartal 2001 hat Vögele im Vergleich zur Vorjahresperiode 20,6 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet. Auf Grund der Erfahrungen aus dem milden Winters 2000 hat Vögele seine Budgetpolitik angepasst.

Für das ganze Jahr 2001 wird mit einem Umsatzwachstum von rund 29 Prozent, einer Ebit-Marge von 12 Prozent (2000: 10,8 Prozent) und einer Gewinnmarge von 7 bis 8 Prozent (5,7 Prozent) gerechnet. Der Konzern will im Jahr 2001 das Augenmerk auf die bestehenden Märkte richten.

Der Generalversammlung wird die gleiche Dividende wie letztes Jahr in Höhe von 3 Franken pro Inhaber vorgeschlagen. Marco Vögele, der Bruder von VR-Präsident Carlo Vögele, wird aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Ein Ersatz sei nicht vorgesehen; man arbeite momentan «an der Gesamtstruktur des Verwaltungsrates».

swissinfo und Agenturen

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