The Swiss voice in the world since 1935

Zankapfel Bankgeheimnis erneut im Visier

Bundesrat Couchepin nach den Arbeitsgesprächen mit Schatzkanzler Brown in London. Keystone

Bundesrat Pascal Couchepin traf am Montag in Grossbritannien mit Premierminister Tony Blair und Schatzkanzler Gordon Brown zusammen.

Dabei kam einmal mehr das Bankgeheimnis zur Sprache, das bei den Zinssteuer-Verhandlungen mit der EU unter Druck steht.

In jüngster Zeit hat sich London als besonders scharfer Kritiker des Bankgeheimnisses hervorgetan. Vor der britischen Presse sagte Blair zwar am Montag, man wolle das Bankgeheimnis nicht unbedingt abschaffen. Bis Ende Jahr müssten die Schweiz und die Europäische Union jedoch aber eine Lösung finden. Blairs Schatzkanzler Gordon Brown fordert von der Schweiz weiterhin den automatischen Informationsaustausch, den die Schweiz ablehnt.

Die Schweiz hat Zeit

Bundesrat Couchepin seinerseits erläuterte das Schweizer Angebot einer sogenannten Zahlstellensteuer zur grenzüberschreitenden Zinsbesteuerung. Doch beide Seiten seien bei ihren Positionen geblieben, bilanzierte er anschliessend vor den Medien. Im Unterschied zur EU, die auf eine rasche Lösung dränge, habe die Schweiz aber Zeit.

Brown trifft am Dienstag in Brüssel mit den Finanz- und Wirtschaftsministern der Europäischen Union zusammen. Das Thema der grenzüberschreitenden Zinsbesteuerung soll in dieser Runde ebenfalls erneut thematisiert werden.

Swiss Business Hub eröffnet

Am Vormittag hatte Couchepin mit Botschafter Bruno Spinner und Osec-Chef Balz Hösly in London den Swiss Business Hub eröffnet. Der Stützpunkt des Osec Business Network Switzerland hilft namentlich kleinen und mittleren Unternehmen, die auf den britischen Inseln Fuss fassen wollen.

«Der Hub in London wird wesentlich zur weiteren Entwicklung der schweizerisch-britischen Wirtschaftsbeziehungen beitragen», erklärte Couchepin.

Grossbritannien ist der fünftwichtigste Handelspartner der Schweiz nach Deutschland, Frankreich, Italien und den USA. Letztes Jahr gingen 5,5 Prozent aller Schweizer Exporte auf die britischen Inseln, und 5,8 Prozent aller Importe kamen von dort.

swissinfo und Agenturen

Grossbritannien ist der fünftwichtigste Handelspartner der Schweiz

Die vier ersten Plätze belegen Deutschland, Frankreich, Italien und die USA

Letztes Jahr gingen 5,5 Prozent aller Schweizer Exporte auf die britischen Inseln

5,8 Prozent aller Importe kamen von dort

Laut Blair braucht das Schweizer Bankgeheimnis nicht unbedingt abgeschafft zu werden. Bis Ende Jahr müssten die Schweiz und die EU aber eine Lösung finden.

Das Schweizer Angebot einer Zahlstellensteuer zur grenzüberschreitenden Zinsbesteuerung hat London offenbar nicht beeindruckt. Beide Seiten seien bei ihren Positionen geblieben, bilanzierte Couchepin vor den Medien.

Das Thema der grenzüberschreitenden Zinsbesteuerung soll am Dienstag in Brüssel erneut thematisiert werden.

Mit der Schweiz verbunden

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft