
Theologe Herbert Haag tot

Der katholische Schweizer Theologe Herbert Haag ist in Luzern nach kurzer Krankheit 86-jährig gestorben. Der Alttestamentarier hatte sich mit seinem kritischen Bibelverständnis international einen Namen gemacht.
Haag studierte Philosophie, Theologie und Orientalistik in Rom, Freiburg, Paris und Jerusalem. Einen grossen Teil seines Lebens verbrachte er in Luzern, zunächst als Seelsorger, von 1948-1960 als Professor an der Theologischen Fakultät.
Von 1960 bis 1980 lehrte Haag an der Universität Tübingen in Süddeutschland. Seit der Emeritierung lebte er wieder in Luzern.
Kritisches Bibelverständnis
Haag stritt für die historisch-kritische Bibel-Auslegung, förderte das christlich-jüdische und das naturwissenschaftlich-theologische Gespräch sowie die Ökumene.
Bekannt wurde Haag vor allem durch seinen Disput mit der Amtskirche über die von ihm bestrittene Existenz des Teufels. Der Vatikan führte auch Verfahren gegen den kritischen Geist durch.
swissinfo und Agenturen

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