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Heimatschutz macht Beschwerde gegen Abriss des Kantonsspital Baden

Keystone-SDA

Der Aargauer Heimatschutz hat beim Regierungsrat Beschwerde gegen die vom Stadtrat Baden erteilte Abbruchbewilligung für das alte Hauptgebäude des Kantonsspitals Baden eingereicht. Laut Heimatschutz soll das 1978 errichtete Gebäude als bedeutender Zeitzeuge erhalten bleiben.

(Keystone-SDA) Das alte Hauptgebäude des Kantonsspitals erfülle alle gesetzlich geforderten Eigenschaften, um als Denkmal eingestuft zu werden, teilte der Aargauer Heimatschutz (AHS) am Dienstag mit. Es besitze sowohl historischen als auch architektonischen Wert und solle daher als Baudenkmal im Sinne des Aargauer Kulturgesetzes anerkannt werden.

Bereits bei seiner Eröffnung 1978 wurde das Spital nach Angaben des AHS als Symbol modernen Fortschritts gefeiert. Es verkörpere den Geist einer Epoche des Aufbruchs. Das mache es zu einem wirtschafts- und baugeschichtlichen Zeitzeugen, der nicht achtlos beseitigt werden dürfe.

Bislang scheiterten alle Bemühungen, den Abbruch des alten, nicht mehr genutzten Hauptgebäudes zu verhindern. Auch ein Komitee «kein Abbruch auf Vorrat» wehrte sich. Der Stadtrat Baden erteilte im Juni die Abbruchbewilligung.

Regierungsrat stützt bislang Abbruch

Der Regierungsrat hielt im Februar in seiner Stellungnahme zu einer Interpellation im Parlament fest, er habe keine Einwände gegen den Abbruch. Es liege in der Kompetenz des Verwaltungsrat der kantonseigenen Spitals, über die Entwicklung der Arealstrategie zu entscheiden. Der Abbruch kostet gemäss Regierungsrat 25,5 Millionen Franken.

Der Heimatschutz reichte neben der Beschwerde gegen die Abbruchbewilligung ein Gesuch um Unterschutzstellung für das Hauptgebäude beim kantonalen Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) ein. Im Falle eines negativen Entscheids kann der AHS das Thema ans Verwaltungsgericht ziehen.

Für eine Weiternutzung des Areals bestehen laut Heimatschutz konkrete Ideen. So suche der Aargau für die kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen dringend Schulraum. Das Areal biete dafür beste Voraussetzungen.

Der Heimatschutz verweist auf das Vorgehen in anderen Kantonen. So sei das Felix-Platter-Spital (Baujahr 1967) in Basel 2022 erfolgreich in ein Wohn- und Quartierzentrum umgenutzt worden. In St. Gallen solle das Kinderspital künftig Wohnzwecken dienen und in Rorschach SG sei ein Gesundheitscampus geplant.

Das Kantonsspital Baden weihte Ende Februar seinen achtstöckigen, 600 Millionen Franken teuren Neubau ein und nahm diesen in Betrieb.

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