Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Musikwelten treffen sich in Montreux

Ausschnitt aus dem Festival-Plakat, 2004, gestaltet vom Künstler Burton Morris. montreuxjazz.com

Santana, B.B. King, Al Jarreau und Dido sind nur einige der klingenden Namen im Programm des 38. Montreux Jazz Festivals.

Für das grosse Fest der Musik, das am Freitag begann, wurden im Vorverkauf schon knapp 90’000 Tickets abgesetzt.

Das Montreux Jazz Festival soll für musikalische Qualität und Quantität stehen. Das ist die Mission von Claude Nobs – auch “Funky Claude” genannt – der als Gründer die Festival-Fäden seit den 60er-Jahren in den Händen hält.

Für die Qualität sorgen neben den bereits Erwähnten vor allem die Jazz-Grössen Pat Metheny, Herbie Hancock und Chick Corea, die Sängerinnen Gianna Nannini, Suzanne Vega und P.J. Harvey sowie “Faithless” aus dem Elektronik-Bereich.

Den quantitativen Aspekt dokumentieren die 375 Konzerte – davon 250 gratis – die bis am 17. Juli auf dem Programm stehen. Fehlen nur noch die Heerscharen von Fans, die der Magnet Montreux auch diesen Sommer wieder magisch anziehen wird.

Big Business

Im Vorverkauf steht die Grenze von 100’000 abgesetzten Tickets kurz vor dem Fall. Gesamthaft erwarten die Organisatoren knapp 250’000 Besucherinnen und Besucher.

Um den Strom der Musikliebhaber besser zu bewältigen, wurde diese Jahr die Kapazität des Auditorium Stravinski auf 4000 Besucher erhöht. Beibehalten wurde die Tradition, die dortige Bühne den “lebenden Legenden” sowie arrivierten Jungtalenten zu reservieren.

Viele Konzerte im Auditorium Stravinski sind trotz des Mehrangebots an Plätzen bereits ausverkauft. So die Abende mit Alicia Keys, Phil Collins, The Corrs, Dido oder der so genannte Rock Summit mit Deep Purple und Status Quo sowie die drei Santana-Abende.

Hommage für Ray Charles

Im Auditorium Stravinski findet ebenfalls die Hommage an Ray Charles statt, welche Claude Nobs zu Ehren des jüngst verstorbenen “Vaters des Soul” kurzfristig angesetzt hat. Sie wird unter anderem von Van Morrisson bestritten.

Die beiden anderen traditionellen Bühnen in Montreux sind die Miles Davies Hall, wo die aktuellen Trends von Hip-Hop, House, Techno bis Funk zu sicht- und hörbar werden, sowie das dem Jazz vorbehaltene Casino.

Mix Altbewährtes-Neues

So stark Nobs auf die Auftritte der Stars in den ehrwürdigen Sälen setzt, so wichtig sind ihm gerade auch die (noch) unbekannten Grössen, denen er in ungewöhnlichem Rahmen immer wieder Chancen zum internationalen Durchbruch bietet.

Auf musikalischen Kreuzfahrten auf dem Genfersee gibt es Salsa, Blues, Gospel, New Orleans und Swing zu hören. Bereits ausgebucht ist das Brazil-Boot, das am 11. Juli in See sticht.

Sounds fürs schmale Budget

Das frühere “Festival Off” heisst neu “Montreux Jazz under the Sky” und bietet auf vier Hauptbühnen Plattformen für Entdeckungen aus aller Welt.

120 Formationen spielen gratis. Eine Fachjury begutachtet und prämiert sie, den besten winkt eine Einladung zum Hauptprogramm nächstes Jahr. Auch ein Publikumspreis wird vergeben.

Mit seinem Budget von 16,5 Millionen Franken (2003: 15,5 Mio.) ist das Jazz Festival Montreux das bestdotierte in der Schweiz.

swissinfo und Agenturen

Das 38. Montreux Jazz Festival findet vom 2. bis 17. Juli statt.
Rund 2000 Musiker werden auftreten.
An den 375 Konzerten werden 240’000 Zuschauer erwartet.
Das Budget beträgt 16,5 Mio. Franken.
Montreux ist das grösste Musik-Festival der Schweiz.

Das Montreux Jazz Festival hat Claude Nobs 1967 gegründet.

Es wurde rasch zum Mekka aller moderner Musikstile, dokumentiert auf einer Vielzahl von Aufnahmen.

Neben den kommerziellen Anlässen gibt es rund 250 Freikonzerte zu Lande und zu Wasser.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft