Eva Aeppli, Schöpferin der grossen Stoffpuppen, ist tot
Zwei Tage nach ihrem 90. Geburtstag ist die Basler Künstlerin am 4. Mai im französischen Honfleur gestorben. Die erste Frau von Jean Tinguely (von 1951-1960) hinterlässt ein Werk von mehr als 300 Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen. Unabhängig von Zeitströmungen hat sie ein eigenständiges und originales Werk geschaffen.
Dieser Inhalt wurde am 05. Mai 2015 - 16:45 publiziertDie 1925 im aargauischen Zofingen geborene Eva Aeppli besuchte in den 1940er-Jahren die Schule für Gestaltung Basel, wo sie Jean Tinguely kennenlernte, 1951 heiratete und ihm zwei Jahre später nach Paris folgte. Sie arbeitete in mehreren Ateliers und verkehrte mit zahlreichen Künstlern der Popart, des Neuen Realismus und der Minimal Art.
Anfänglich stellte sie vor allem Kohlezeichnungen her, bevor sie lebensgrosse Puppen aus Stoff, Leder oder Bronze zu entwickeln begann. Mit ihren Todestänzen, Skeletten, Händen, Schädeln und Köpfen bewegte sich Eva Aeppli nie auf ausgetrampelten Pfaden, sondern blieb ihrer eigenen Kunst treu, deren Melancholie an die Hoffnungslosigkeit des menschlichen Daseins erinnert.
Als Mitglied von Amnesty International unterstützte sie deren Projekte und gründete 1990 ihre eigene Stiftung Myrrahkir.
Seit 1954 wird ihr Werk in Museen und privaten Sammlungen gezeigt. Wichtige Retrospektiven finden 1993 in Stockholm, 1994 in Solothurn und Bonn statt. Seit 2012 wird ihr Werk vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (ISEA) in Zürich online publiziert.
Eva Aeppli hatte zwei Kinder geboren. Felix Vital Leu (1944-2002), aus der ersten Beziehung mit dem Basler Architekten Hans Leu, wurde einer der bekanntesten Tätowierer in der Schweiz. Miriam Tinguely, das Kind aus zweiter Ehe, wurde 1950 geboren und machte mit Zeichnungen und Radierungen Karriere.
Eva Aeppli ist am 4. Mai, zwei Tage nach ihrem 90. Geburtstag gestorben. Jean Tinguely, der 1991 starb, wäre am 22. Mai 90-jährig geworden.
(Fotos: Keystone, Text: Isabelle Eichenberger, swissinfo.ch)
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Webseite importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@swissinfo.ch