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Der Museumspass feiert Geburtstag

Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich. Keystone

Der Schweizer Museumspass feiert sein 10-jähriges Bestehen. Aus einer vagen Idee heraus geboren, ist der Pass zu einer festen Institution geworden.

Nach einem harzigen Anfang erfreut sich der Museumspass gemäss seinem Trägerverein inzwischen grosser Beliebtheit. Derzeit sind mehr als eine Million solcher Pässe im Umlauf.

Was vor zehn Jahren als vage Idee in einigen Köpfen herumgeisterte, ist heute zu einer Einrichtung geworden, die viele Museen nicht mehr missen möchten.

Damals hatten sich der Verband der Museen der Schweiz, das Bundesamt für Kultur (BAK) und Schweiz Tourismus zusammengesetzt, um eine Stiftung Schweizer Museumspass zu gründen.

Doch die Museen waren zu Beginn skeptisch: Nur gerade 150 Institutionen machten am Anfang mit, wie es in einer Medienmitteilung vom Dienstag heisst.

Eine Machbarkeitsstudie prognostizierte 30’000 Passverkäufe im ersten Jahr. Aber es wurden lediglich 3000 verkauft.

Bank brachte Idee vorwärts

Aufwärts ging es erst mit dem Engagement der Raiffeisenbanken als Partner des Schweizer Museumspasses im Jahr 2000. Die Kreditkarten dieser Bank wurden als Museumspass deklariert. Damit kamen auf einen Schlag 400’000 Bankkunden in den Besitz eines Passes.

Animiert durch die dadurch ausgelöste markante Steigerung bei den Museumseintritten meldeten sich immer mehr Museen wie auch Organisationen und Firmen als Partner zum Mitmachen an.

Bis heute ist die Zahl der beteiligen Museen auf 430 angestiegen. Von den grossen Museen sind nur drei nicht dabei: das Kunsthaus Zürich, das Technorama in Winterthur und die Fondation Beyeler in Basel.

Erfolg mit Swiss Travel System

Im vergangenen Jahr wurde die Stiftung vom Erfolg mit Fahrausweisen für ausländische Touristen (Swiss Travel System) überrascht. In diese Billette des öffentlichen Verkehrs wurden die freien Museumseintritte eingebaut und wider Erwarten 60’000 mal benützt. Gerechnet hatte man mit 20’000 neuen Eintritten.

Die Steigerung von 48% bei insgesamt 550’000 Eintritten mit den Museumspässen im Jahr 2006 geht zu einem markanten Teil auf den neuen Partner zurück. Auffallend dabei ist: Amerikaner besuchen Schlösser, Asiaten Museen.

Weniger Museumsmuffel

Dass die Stiftung nicht nur eine Verkaufsstelle für den Museumspass ist, zeigt eine alle zwei Jahre durchgeführte Link-Studie.

Im Jahre 1998 blieben 54,3% der Schweizer Bevölkerung den Museen fern. 2006 betrug dieser Anteil nur noch 48%. Der Stiftung sei es gelungen, laufend neue Museumsbesucher zu gewinnen.

Informationen für Museumsbesucher

Die Stiftung Schweizer Museumspass ist zudem im In- wie Ausland dafür besorgt, dass über verschiedene Kanäle Informationen zu den Museen sowie Ausstellungstipps die Besucherinnen und Besucher auch tatsächlich erreichen.

Auf europäischer Ebene arbeitet die Stiftung für das European Museum Forum, dem 26 Nationen angeschlossen sind. Im Bulletin des Forums berichtet die Stiftung regelmässig über die Museumslandschaft Schweiz.

swissinfo und Agenturen

1990: Erste Idee
1996: 150 Museen / 3000 Museumspässe
2000: 230 Museen / 400’000 Museumspässe
2006: 420 Museen / 1,1 Mio. Museumspässe
Seit Mai 2006 gibt es einen Junior-Pass für Kinder bis 16 Jahre

Der Schweizer Museumspass garantiert freien Eintritt in rund 430 Museein der Schweiz.

Er kostet jährlich 111 Franken für Erwachsene, 202 Franken für Familien sowie 99 Franken für Pensionierte, Invalide, Studenten und Arbeitslose.

Touristen, die mit einem Fahrausweis des Swiss Travel System (Swiss Pass, Swiss Flexi Pass, Swiss Youth Pass) unterwegs sind, haben ebenfalls freien Zutritt zu allen beteiligten Museen.

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