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Die Versicherung bei Unwetterschäden

In der Schweiz sind Schäden an Gebäuden in 19 Kantonen bei den Gebäude-Versicherungen versichert.

Alles andere, also die “Fahrhabe” wie Möbel, Einrichtungen und persönliche Dinge müssen privat versichert werden.

In der Schweiz sind Unwetterschäden an Gebäuden in 19 Kantonen bei den Gebäudeversicherungen versichert. Die Versicherungen sind Monopole. Das heisst, das Gebäude muss hier versichert werden. Alles andere, die persönliche “Fahrhabe”, wird bei einem privaten Versicherer versichert.

Dann gibt es sieben Kantone, die sogenannten GUSTAVO-Kantone (hergeleitet von den Anfangsbuchstaben der Kantone). Dort gibt es die kantonale Gebäudeversicherung nicht. In den Kantonen Uri, Schwyz, Obwalden und Appenzell-Innerrhoden ist aber eine Gebäudeversicherung obligatorisch. In den Kantonen Tessin, Waadt und Genf ist sie das nicht.

Trotz der Schäden im Kanton Bern, sagt Hans Christen, der Gesamtleiter Schaden bei der Berner Gebäudeversicherung, ist das Jahr 2002 bisher ein normales Schadenjahr. Generell, so Christen, zeigt die Kurve der Schäden, welche die Versicherung bezahlen muss, in den letzten Jahren nach oben.

Dabei müsse berücksichtig werden, dass immer mehr in Gebiete gebaut würde, wo man früher nicht hinbaute. Auch die starke Bodenversiegelung durch Strassen, die Bodenverdichtung durch die schweren landwirtschaftlichen Maschinen, die Flussbegradigungen (die Flüsse fliessen schneller), würden das Wasser oberflächlich abfliessen lassen. “Das führt zu mehr Überschwemmungen, das stellen wir immer wieder fest”, sagt Christen.

Auch Gaspare Nadig, der Bereichsleiter Schadendienst bei der privaten grossen Schweizer Versicherung “Die Mobiliar” sagt gegenüber swissinfo, dass die Bevölkerungsentwicklung dazu führe, dass in gewisse Gebiete gebaut würde, wo das früher nicht der Fall war. “Aber”, so Nadig, “dafür gibt es heute Bauweisen, die man früher nicht kannte und welche die Sicherheit erhöhen.”

“Die Mobiliar” prüft aber beim Abschluss der Versicherung die Lage des Objektes nicht speziell. “Das ist wegen der doppelten Solidarität” nicht relevant”, sagt Nadig.

Bis jetzt musste die Versicherung in diesem Jahr Elementarschäden “in einem hohen zweistelligen Millionenbetrag” bezahlen.

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