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Forscher warnen vor Nein am 25. September

Mit dem Abkommen könnte die Schweiz renommierte Forscher aus dem Ausland engagieren. Keystone

Schweizer Forscher haben vor den negativen Folgen eines Neins zur Personenfreizügigkeit mit den 10 neuen Ländern der EU gewarnt.

Mit einer Ablehnung der Vorlage riskiere die Schweiz den Ausschluss vom europäischen Forschungsplatz, auf den sie angewiesen ist.

Dank des freien Personenverkehrs könnten Schweizer Forscher gleichberechtigt im EU-Raum forschen und dozieren, betonte das Komitee der Wissenschafter am Montag in Bern weiter. Umgekehrt könnten die Firmen und Universitäten in der Schweiz die besten Forscher Europas engagieren.

Laut der freisinnigen Ständerätin Christiane Langenberger sind die bilateralen Abkommen eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen und starken Forschungsstandort, weil die moderne Forschung über Netzwerke funktioniert.

Langenberger sprach an der Medienkonferenz als Präsidentin des Vereins Euresearch, der Schweizer Teilnahmen an den europäischen Forschungsprogrammen unterstützt.

Benachteiligung und Ausschluss

Bei einem Nein am kommenden 25. September befürchten die Forscher hingegen schwer wiegende Folgen. Das bilaterale Forschungsabkommen würde aufs Spiel gesetzt, und Schweizer Wissenschafter könnten bei Projektbeiträgen benachteiligt werden.

Laut dem Historiker Georg Kreis könnte ein Nein «uns vom Rest der Welt isolieren», wie er gegenüber swissinfo sagte.

Die Schweiz habe derzeit einen überdurchschnittlich guten Zugang zu den EU-Forschungsprogrammen, erklärte Ulrich Suter, Vizepräsidenten für Forschung der ETH Zürich. Dies sei insbesondere für junge Forschende wichtig.

Befürchtungen auch für KMU

Das Komitee wies aber auch auf die Teilnahme zahlreicher kleiner und mittlerer Unternehmen an solchen Forschungsverbünden hin.

Beat de Coi, Verwaltungsratspräsident der CEDES Holding, sagte, seine Firma habe sich durch ihre Projekt-Teilnahme internationale Anerkennung verschaffen und zusätzlich rund 70 Mitarbeiter einstellen können.

swissinfo und Agenturen

Zwischen der Schweiz und den 15 alten Staaten der EU existiert bereits ein Abkommen über die Personenfreizügigkeit.

Am 25. September soll die Schweizer Stimmbevölkerung entscheiden, ob der freie Personenverkehr schrittweise und kontrolliert auf die zehn neuen EU-Länder ausgedehnt wird.

Es sind dies Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern.

Im Komitee «Forschungsstandort Schweiz für die Bilateralen» engagieren sich 25 renommierte Wissenschafter.

Ausserdem gehören ihm auch mehrere wichtige Persönlichkeiten des Forschungsstandortes Schweiz an, unter ihnen der Präsident der Eidg. Technischen Hochschule von Lausanne (EPFL), Patrick Aebischer.

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