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Gewinnt Federer endlich das Roland-Garros?

Roger Federer hofft auf einen Erfolg am Roland-Garros: Dort hat er noch nie gesiegt. RTS

Der Tennis-Weltranglistenerste Roger Federer gilt als grosser Favorit für den Sieg des zweiten Grand-Slam-Turniers, das am Montag in Paris begonnen hat.

Zuversicht ist zwar angebracht, aber auch Vorsicht: Der Basler kam auf dem Sandplatz von Roland-Garros nie übers Viertelfinale hinaus.

Federer hat dieses Jahr 41 seiner 43 Spiele gewonnen. Unter diesen Erfolgen finden sich sechs Turnier-Siege, davon drei aus der Masters-Series. Damit gilt er als logischer Favorit am Turnier in Paris, das nach dem Flieger Roland Garros benannt wurde.

Von seiner Favoriten-Rolle will Federer selber nichts wissen, hat er es doch in seiner sechsmaligen Teilnahme nur einmal ins Viertelfinal geschafft. Schlimmer: Er hat drei Spiele in der ersten Runde verloren.

Kein Ruhmesblatt

Das “Internationaux de France” bleibt das einzige wichtige Turnier, welches in Federes Siegerliste noch fehlt. Er will diesmal von Anfang an voller Kraft einsteigen: “Meine letzten Auftritte in Paris waren eher enttäuschend”, sagte Federer diese Woche.

“Ich werde mich auf die ersten Spiele konzentrieren, das sind oft die gefährlichsten.” Im Jahr 2004 verlor Federer bereits im Achtelfinal gegen Gustavo Kuerten, den dreifachen Gewinner von Roland-Garros.

Optimismus angesagt

Ein Jahr später präsentiert sich die Situation milder für den klar besten Tennis-Spieler der Welt. In der ersten Runde traf Federer mit Erfolg gegen den unbekannten Qualifikanten Dudi Sela aus Israel an, die Nummer 245 der Welt. Bis in die dritte Runde dürfte der Baseler keinen zu grossen Herausforderungen begegnen.

Dort trifft er, wenn alles nach Plan läuft, auf den Chilenen Fernand Gonzalez, der auf der Weltrangliste auf Platz 25 rangiert. “Ich fühle mich auf den roten Sandplätzen immer besser”, macht Federer in Optimismus. “Mein Spiel im hinteren Teil des Feldes hat sich weiter verbessert.” Ein Trumpf, ohne den er wohl nicht ans Ziel kommen kann.

Wunderkind auf dem roten Sand

Auf dem Weg dahin dürften ihm der Spanier Carloy Moya (Nummer 14) und der Argentinier David Nalbandian (Nummer 10) einige Steine in den Weg legen.

Im besten Fall trifft der Basler im Halbfinal auf den andern Favoriten, Rafael Nadal. Auch das neue spanische Wunderkind hat gute Chancen, in zwei Wochen den Pokal abholen. Nadal ist die Nummer 1 auf dem roten Sand. 2005 verzeichnete er 17 Erfolge hinter einander, davon drei Turnier-Siege (Monte-Carlo, Barcelona und Rom).

Ausser Nadal und Federer werden Guillermo Coria (Finalist 2005), Juan Carlos Ferrero (Gewinner 2004) gute Chancen ausgerechnet, in Paris zu gewinnen.

Rote Probleme

Für den 24-jährigen Federer ist Sand jener Untergrund, der ihm bisher die grössten Probleme bereitet hat. In Hamburg konnte er aber zeigen, dass er damit umgehen kann. Der Sieg in der Hansestadt könnte als gelungene Generalprobe für einen Sieg an der Seine gelten.

Auch die Unterstützung durch den erfahrenen australischen Trainer Tony Roche könnte eine Rolle spielen. “Er hat mich in Hamburg beobachtet. Seine Ratschläge sind wertvoll.”

swissinfo, Jonathan Hirsch
(Übertragung aus dem Französischen: Philippe Kropf)

Roland-Garros ist das einzige der vier Grandslam-Turniere, das Roger Federer noch nicht gewonnen hat.

Sechsmal hat der Basler bisher mitgemacht und wurde dreimal bereits in der ersten Runde eliminiert. Nur einmal hat er das Viertelfinal erreicht.

Dieses Jahr hat Federer bereits in Doha, Rotterdam, Dubai, Indian-Wells, Miami und Hamburg gewonnen.

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