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Hingis grübelt, Mutter weckt

Manchmal ist es verdammt einsam so an der Weltspitze. Keystone

Auf der Suche nach dem eigenen Weg ist Martina Hingis in Paris keinen Schritt voran gekommen. Statt die günstigen Umstände zu nutzen, hat die 20-Jährige ihre schwarze Serie fortgesetzt: Siebenmal nahm sie inzwischen vergeblich Anlauf auf den Titel bei den French Open.

Mal ist die Mutter weg, dann ist sie wieder da. Doch die Schweizer Tennis-Nummer eins bei den Frauen gewinnt – mit oder ohne Mutter – kein Turnier mehr und schon gar kein Grand-Slam-Turnier mehr. Neun Grand-Slams nacheinander haben seit den Australian Open im Januar 1999 die Konkurrentinnen gewonnen.

Als die Schweizerin am Donnerstag gegen Jennifer Capriati verlor und einmal mehr das French Open verlassen musste, jubelte das Pariser Publikum, denn dort hat Martina Hingis nach der Final-Niederlage gegen Steffi Graf 1999 immer noch einen schweren Stand. Sie hat sich halt damals etwas daneben benommen, fand das Finalpublikum.

Warum darf man mit 18 Jahren nicht mal durchdrehen, wenn man verliert und doch seit frühster Kindheit immer gewinnen soll und muss? Das aber wäre eine andere Geschichte.

Ursachenforschung

«Ich fange in Australien immer gut an und habe in der Jahresmitte während der Sandplatzsaison eine kleine Krise», räumte die Weltranglisten-Erste ein, die diesen Platz mit einer immensen Zahl an Turnierauftritten verteidigt.

46 gewonnene und neun verlorene Partien stehen für 2001 schon in der Bilanz. Weniger wäre in diesem Fall wohl mehr. «Es ist eher ein mentales Problem, dran zu bleiben. Manchmal war es auch schwer, Ordnung im Leben rings herum zu halten. Es gab private Probleme oder mit meinen Freunden. Aber jetzt müsste alles prima sein», sagte Martina Hingis.

Mutter weckt

«Ich habe Fehler in der Vorbereitung gemacht. Wie man trainiert, zeigt sich auch immer im Match.» Zum zweiten Mal nach dem Finale 1999 hatte Martina Hingis Ende März die Zusammenarbeit mit ihrer Mutter eingestellt. Melanie Molitor hatte nach dem Turnier-Aus in Miami öffentlich geschimpft, ihre Tochter habe taktische Anweisungen nicht befolgt.

Bei den Turnieren in Berlin und Rom diente der Australier David Taylor als Trainingspartner. Für die French Open und Wimbledon kehrte Frau Molitor zurück und übernahm wieder alles – sogar den morgendlichen Weckdienst, wie Martina Hingis freimütig zugab.

Auf nach Wimbledon

So wird wohl Training und Weiterrennen angesagt sein, um sich zu verbessern. Der veranstaltende All England Lawn Tennis and Croquet Club hat Martina Hingis angeboten, als Mitglied auf dem Heiligen Rasen zu trainieren. Martina Hingis erwägt, die Offerte anzunehmen. Sollte sie die schwarze Grand-Slam-Serie dort fortsetzen, hätte es zumindest nicht an der Vorbereitung gelegen.

swissinfo und Agenturen

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