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Miller siegt am Lauberhorn vor Cuche

Didier Cuche (links) und Bode Miller posieren nach ihrer erfolgreichden Weltcup-Abfahrt am Lauberhorn. Keystone

Bode Miller ist erneut der Abfahrtskönig von Wengen. Wie im Vorjahr gewann der Amerikaner das Rennen am Lauberhorn; und wie im Vorjahr fuhr Didier Cuche auf den 2. Platz.

Dritter wurde der Kanadier Manuel Osborne-Paradis. Ambrosi Hoffmann klassierte sich als zweitbester Schweizer auf Platz 12.

Bode Miller und Didier Cuche fuhren im Lauberhorn-Abfahrtsrennen in einer Kategorie für sich. Das Verdikt lautete gleich wie im vergangenen Jahr: Der Amerikaner siegte (mit 0,60 Sekunden Vorsprung) vor dem Schweizer.

Bereits 1,33 Sekunden Rückstand wies der eher überraschende Kanadier Manuel Osborne-Paradies als Dritter der 4,480 km langen Abfahrt auf. Als bester Österreicher belegte Michael Walchhofer nur den 4. Rang, womit Austria in den drei Rennen des Wengener Weltcup-Wochenendes keinen einzigen Podestplatz gewann.

Sonderklasse auf längster Weltcupstrecke

Bei Sonnenschein und wegen des Neuschneefalls am Samstag teilweise «weicherer» Piste spielte das Material eine Rolle, doch das Duo, das schon in den Trainings überzeugt hatte, zeigte wie 2007 seine Sonderklasse auf der längsten Weltcup-Strecke.

Der 30-jährige Miller stand in Wengen zum vierten Mal auf dem Podest, zum zweiten Mal zuoberst. Er hatte am Freitag in der Superkombi mit einer verpfuschten Passage im Kernen-S den 3. Rang erreicht, nachdem er tags zuvor im Abschlusstraining alle verblüfft hatte.

Miller bekannte, vor dem Start nervös und aufgedreht gewesen zu sein: «Ich nahm mir vor, alles zu geben. Ich habe jede Kurve so eng wie möglich angeschnitten und damit weniger Distanz fahren müssen als meine Konkurrenten, was bei diesen Schneeverhältnissen sehr wichtig war.»

Nach dem Ziel-Sprung hätte ihn eine grosse Freude überwältigt, weil er gespürt habe, ein gutes Rennen gefahren zu haben: «Als sich dieser Eindruck bestätigte, erfüllte mich grosse Genugtuung.»

Zum 5. Mal auf Weltcup-Podest

Cuche überzeugte in der Superkombi-Abfahrt mit Bestzeit und einer brillanten Fahrt im Kernen-S. Die Cuche-Linie werde er im Abfahrtsrennen auch zu fahren versuchen, sagte Miller – und er tat es überzeugend. Der 33-jährige Cuche schob sich zum 5. Mal in dieser Saison auf ein Weltcup-Podest. Seinen bisher einzigen Saisonsieg des Winters hatte er im Super-G von Val Gardena eingefahren. Am Lauberhorn stand er nach seinem 2. Rang von 2007 hinter Miller zum zweiten Mal auf dem Podium.

Cuche musste bei diesen Schneeverhältnissen die Überlegenheit des Amerikaners neidlos anerkennen. «Bei den Bedingungen wie im Training hätte es Miller schwerer gehabt», fand der frühere Top-Skifahrer Bruno Kernen. Cuche dazu: «Vielleicht wäre ich näher an Bode herangekommen, aber er wäre auch so schwer zu schlagen gewesen». Auf die Frage, ob er überall am Limit gefahren sei, antwortete Cuche: «Die Spanne zwischen Limit und Sturz beträgt ein Prozent.»

Nach dem 2. Rang von Daniel Albrecht in der Superkombi eroberten die Schweizer dieses Jahr am Wengener Wochenende also zwei Ränge unter den ersten drei. Die übrigen Abfahrer neben Cuche konnten am Sonntag dazu allerdings nichts beitragen. Ambrosi Hoffmann schaffte es nicht unter die Top-Ten und wurde als Zweitbester nur Zwölfter mit 2,5 Sekunden Rückstand. Didier Défago kam gerade noch unter die ersten 20.

Der Weltcup-Stand

In der Gesamtwertung des Weltcups führt der Österreicher Benjamin Raich mit 690 Punkten vor dem Amerikaner Bode Miller (611). Auf Platz 3 ist der erste Schweizer, Didier Cuche (605), gefolgt von seinem Landsmann Daniel Albrecht (566) auf Rang 4. Auf Platz 10 ist mit Didier Défago ein weiterer Schweizer (311).

In der Abfahrt liegt nach fünf von zehn Rennen Didier Cuche mit 284 Punkten an der Spitze. Mit einem Punkt weniger folgt Lauberhorn-Sieger Bode Miller.

swissinfo und Agenturen

Weltcup-Abfahrt, Schlussklassement:

Bode Miller (USA) 2:30,40
Didier Cuche (Sz) 0,65 zurück
Manuel Osborne-Paradis (Ka) 1,33
Michael Walchhofer (Ö) 1,37
Andreas Buder (Ö) 1,76
Ferner die Schweizer Ambrosi Hoffmann 12. (2,42), Didier Défago 17. (2,69), Daniel Albrecht 27. (3,34)

Die Lauberhorn-Abfahrt ist zusammen mit der Streif in Kitzbühel der Klassiker des Skirennsports.

Der Status ist vergleichbar mit Wimbledon (Tennis), Monte Carlo (Formel 1) und Paris-Roubaix (Rad).

Die Abfahrt vor der Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau ist ein wichtiger Motor für den Tourismus im Berner Oberland.

Dank der TV-Übertragung präsentiert sich die Jungfrau-Region einem internationalen Publikum als Ski- und Feriendestination.

2007 war das Lauberhorn-Rennen mit über einer Million Zuschauer und einer Einschaltquote von 80% die meistgesehene Sportsendung am Schweizer Fernsehen.

Weltcup-Slalom, Schlussklassement:

1. Nicole Hosp (Ö) 1:40,55
2. Veronika Zuzulova (Slk) 0,46 zurück
3. Marlies Schild (Ö) 0,51
Ferner die Schweizerinnen Sandra Gini 6. (1,54), Aita Camastral 11. und Aline Bonjour 19.

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