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Olympia: Markus Fuchs will aufs Podium

Markus Fuchs auf seinem Hengst Tinka's Boy, Mitte Juli in Aachen. Keystone Archive

Der Schweizer Markus Fuchs träumt von einer Medaille an den Olympischen Spielen in Athen hat, und zwar im Einzel-Springen. Sein 15-jähriger Hengst Tinka's Boy soll's richten.

Es sind die fünften Spiele in der Reiter-Karriere des St. Gallers, der das Schweizer Reit-Team in Griechenland anführt.

Mit seinen 48 Jahren ist Markus Fuchs an den Olympischen Spielen in Athen der Doyen unter den Schweizer Springreitern. Zudem gilt er als der Erfahrenste von allen, bestreitet er in Griechenland doch seine fünften Spiele – nach Seoul, Barcelona, Atlanta und Sydney.

Der St. Galler aus St. Josefen gilt auch als sicherster Wert innerhalb der kleinen Welt des Schweizer Pferdesports.

Im Jahr 2000 war Fuchs Vize-Champion der Equippe in Australien (mit Willi Melliger, Beat Mändli und Lesley McNaught), 2001 trug er den Preis des Weltcups davon. Langezeit figurierte er international als Nr. 1 (laut Klassement FEI Gandini).

Verletzungen als ständiges Risiko

Im Dezember 2003 verletzte sich Fuchs während dem CSI in Genf am Adduktorenmuskel, was ihn für viele Wochen von den Wettkämpfen ausschloss.

Dieser Schicksalsschlag scheint inzwischen nicht mehr als eine schlechte Erinnerung zu sein. Das zeigte sich Mitte Juli, als die Schweiz in Deutschland den renommierten Aachener Grand Prix im Springen gewann.

In Athen zählt Markus Fuchs deshalb mit seinem Hengst Tinka’s Boy zu den Favoriten. Der Beginn der Reit-Wettkämpfe ist für den 22. August in Olympischen Reitzentrum Markopoulo angesetzt.

Vor seiner Abreise nach Athen konnte swissinfo dem Reit-Profi einige Fragen stellen.

swissinfo: Was Olympische Spiele betrifft, sind Sie ein alter Routinier. Was bedeuten Ihnen die Spiele?

Markus Fuchs: Mit zunehmender Erfahrung lernt man, die Bedeutung dieser Anlässe etwas zu relativieren. Bei schlechten Resultaten wird dann weniger dramatisiert. Dennoch bleiben Olympische Spiele etwas Aussergewöhnliches. Sie sind mit den Wettkämpfen am Welt- oder Europacup nicht zu vergleichen.

Die Spiele sind ganz einfach das weltgrösste Medienereignis. Ganze Völker und Nationen schauen zu.

swissinfo: Vor vier Jahren haben Sie in Sidney für die Schweizer Equippe die Silbermedaille geholt. Was für Ambitionen hegen Sie für Athen?

M. F.: Tinka’s Boy ist ein ausgezeichnetes Pferd. Das erlaubt mir, im Einzel-Wettkampf von einer Medaille zu träumen. Beim Gruppen-Wettkampf jedoch erscheint es mir wenig realistisch, auf Leistungen wie in Sydney zu hoffen – mit Fabio Crotta, Steve Guerdat, Christina Liebherr und stellvertretend Christophe Barbeau.

Denn die Verletzung von LB Pozitano, dem Pferd von Beat Mändli, beraubt uns eines Trumpfes und schmälert unsere Chancen.

swissinfo: Haben Sie sich speziell auf die Olympischen Spiele vorbereitet?

M. F.: Nein. Die Vorbereitung für Olympia entspricht jener für die anderen grossen Wettkämpfe, mit dem Unterschied, dass man früher am Austragungsort ankommt.

Der grösste Unterschied besteht darin, dass ein Reiter die gesamten Spiele mit demselben Pferd bestreiten muss. Das ist sonst nicht der Fall.

swissinfo, Raphael Donzel
(Übertragung aus dem Französischen: Alexander Künzle)

Drei der sieben Disziplinen des Reitsports stehen in Athen auf dem Programm: Dressur, Springreiten und Concours complet. Alle jeweils im Einzel und im Team.

Für das Springen sind Crotta, Fuchs, Guerdat, Liebherr und Barbeau (stv.) selektioniert.

Sie werden begleitet von Daniel Ramseier, Christian Pläge, Silvia Iklé, Jasmin Sanche-Burger (Dressur), Jennifer Eiche und Marisa Cortesi (Concours complet).

Die Wettkämpfe finden während elf Tagen statt, vom 15. bis zum 27. August.

Vor vier Jahren haben die Schweizer in Sydney Silber geholt (Fuchs, Melliger, Mändli und McNaught).
Langezeit weltweit Nummer 1 zählt Markus Fuchs im Einzelwettkampf für Athen zu den Medaillen-Anwärtern.
Nur Moser (London 1948), Chammartin (Tokio 1964), Stückelberger (Montreal 1976) in Pferdedressur, und Gemuseus (Paris 1924) im Springen haben bisher für die Schweiz olympisches Gold geholt.

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