
Sonja Nef mit Problemen

Anja Pärson gewann den Weltcup-Slalom in Lienz (Ö) und feierte den zweiten Saisonsieg. Sonja Nef wurde Neunte, Corina Grünenfelder schaffte mit Rang 13 die Olympia-Qualifikation.
Das letzte Frauen-Rennen vor Neujahr brachte unglaublich knappe Abstände. Sonja Nef fehlten lediglich 42 Hundertstel zum Sieg, und selbst Marlies Oester lag als 17. nicht einmal eine Sekunde hinter Anja Pärson zurück. Vor allem für die Riesenslalom-Weltmeisterin war der geringe Abstand ärgerlich, zumal sie in beiden Durchgängen im unteren Teil ein Mehrfaches der Marge liegen liess.
Im ersten Lauf war Sonja Nef bei der Zwischenzeit einen Hundertstel schneller als die Bestzeit fahrende Anja Pärson, im Ziel wies sie 75 Hundertstel Rückstand auf, und im Finale wurde für die Appenzellerin kumuliert die drittbeste Zwischenzeit gestoppt.
«Das war nicht mein Wochenende», sagte Sonja Nef anschliessend, «aber ich bin auch nur ein Mensch und keine Maschine. Ich wollte zwar im unteren Teil attackieren, doch irgendwie habe ich mich heute nicht getraut. Schade, denn dadurch habe ich einen möglichen Sieg vergeben.»
Olympia-Ticket zum Geburtstag
Mit ihrer erstmaligen Qualifikation für Olympische Spiele machte sich Corina Grünenfelder das schönste Geburtstagsgeschenk gleich selber. «Ich bin jetzt 26-jährig. Viele Chancen hätte ich wohl nicht mehr gehabt, um bei Olympia dabei zu sein», scherzte die Schwester von Jürg und Tobias Grünenfelder, die Anfang Dezember in Are (Sd) zwei Europacup-Slaloms gewonnen hatte.
Der 13. Rang ist für die zweimalige WM-Teilnehmerin gleichbedeutend mit dem besten Weltcup-Ergebnis.
Dezember – die Zeit der Anja Pärson
Anja Pärson, die tags zuvor im Riesenslalom Dritte geworden war, sprach hinterher von einem «Traumwochende». Dabei hatte sich der Abstecher nach Osttirol für die Schwedin hektisch angelassen. Wegen verspäteter Flüge war sie erst am Donnerstagabend, rund zwölf Stunden vor dem ersten «Riesen»-Lauf, in Lienz eingetroffen. Auf ihr Gepäck musste die 20-Jährige aus Tärnaby sogar bis zwei Uhr in der Nacht warten.
Dass die Schwedin im Dezember bereits in Höchstform ist, kommt nicht überraschend, zumal sie schon ihre beiden voran gegangenen Weltcup-Siege allesamt im letzten Monat des Jahres realisierte. Erstmals hatte sie, aus «heiterem Himmel» mit der Startnummer 36, vor drei Jahren in Mammoth Mountain (USA) triumphiert, zudem war sie vor drei Wochen in Sestrière nicht zu schlagen gewesen.
Nach ihrem zweiten aufeinander folgenden Sieg wird Anja Pärson unweigerlich als erste Anwärterin auf den Olympiasieg im Slalom gehandelt.
Swissinfo und David Bernold, sda

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