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Stéphane Lambiel verteidigt seinen Titel

Der Schweizer Weltmeister Stéphane Lambiel in Calgary. Keystone

Der Schweizer Stéphane Lambiel ist am Donnerstagabend in Calgary bereits zum zweiten Mal in Folge Weltmeister im Eiskunstlauf geworden.

Dem Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Turin sind alle Sprünge gelungen, auch der dreifache Axel. Der Franzose Brian Joubert und der Amerikaner Evan Lysacek mussten sich mit Rang 2 und 3 begnügen.

Der Schweizer Eiskunstläufer Stephane Lambiel hat seinen Titel bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften im kanadischen Calgary verteidigt.

Mit einer fehlerfreien Kür dominierte der 20-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) den Wettkampf vor 10’000 Zuschauern im Saddledome und kassierte ein Preisgeld von 45’000 US-Dollar.

Silber gewann überraschend der Franzose Brian Joubert vor dem Amerikaner Evan Lysacek. Der russische Olympiasieger Jewgeni Pluschenko war in Kanada nicht am Start.

«Ich war sehr zuversichtlich»

«Ich bin sehr stolz auf mich. Es war ein harter Wettkampf», sagte Lambiel nach dem Sieg. Er habe das Skore von Brian und den anderen nicht gewusst, aber ihm sei klar gewesen, dass sie gut gelaufen seien.

«Ich war sehr zuversichtlich. Ich wollte für mich selber laufen und einfach das Maximum geben», freute er sich.

Dass er als Letzter an die Reihe kam, störte ihn überhaupt nicht. «Es war interessant für mich, den Wettkampf abzuschliessen, weil ich als Weltmeister antrat», meinte Lambiel, der es normalerweise nicht mag, lange auf seinen Auftritt zu warten.

Mit Blick auf die Zukunft

Und wie fällt sein Vergleich der beiden Weltmeistertitel aus? «Der erste war eine schöne Überraschung», so der Walliser. Diesmal sei es härter gewesen, weil ihn als Titelverteidiger alle hätten schlagen wollen.

Lambiel, der in dieser Saison bei sämtlichen sechs internationalen Wettkämpfen nie schlechter als Zweiter gewesen war, dachte auch bereits wieder an die Zukunft: «Es war sehr wichtig für mich, hierher zu kommen, weil die Olympischen Spiele 2010 in Vancouver stattfinden.»

Historische Leistung

Mit seiner Leistung von Calgary geht Lambiel in die Geschichte des Schweizer Eiskunstlaufs ein. Er ist der erste Schweizer Eiskunstläufer mit 2 Weltmeistertiteln. Damit übertrifft er Hans Gerschwiler, der 1947 Gold und ein Jahr später Silber gewonnen hatte.

Der am Knie verletzte Lambiel absolvierte sein Programm als Letzter. Dabei war er gefordert, da der zweitklassierte Joubert mit einer nahezu fehlerfreien Leistung die Messlatte hoch gesetzt hatte.

Doch Lambiel erwies sich einmal mehr als mental äusserst stark und hielt dem Druck stand. Einzig beim dreifachen Rittberger zeigte er eine kleine Schwäche und blieb nach der Landung mit dem Schlittschuh hängen.

swissinfo und Agenturen

Stéphane Lambiel wurde am 2. April 1985 in Martigny, Kanton Wallis, geboren. Heute lebt er in Lausanne.

Im Juni 2004 machte er seine Matura in Biologie und Chemie. Zur Zeit widmet er sich ganz dem Eiskunstlauf.

Stéphane Lambiel ist Mitglied beim Club des Patineurs de Genève und wird von Peter Grütter trainiert. Seine Choreographien und Programme stammen von Salomé Brunner.

Die wichtigsten Resultate von Stéphane Lambiel:
Weltmeister in Moskau im März 2005.
Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Turin im Februar 2006.
Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Lyon im Januar 2006.
Fünfmal Schweizer Meister (2001-2005).

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