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WHO – Konferenz zum Thema Infektionskrankheiten in Winterthur

Rund 200 Delegierte von Regierungen, Nicht-Regierungs-Organisationen und der internationalen Wirtschaft treffen sich vom 3. bis 6. Oktober in Winterthur. Thema der Konferenz ist die weltweite Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

An der viertägigen Konferenz kommen Fachleute beziehungsweise Regierungsvertretungen der verschiedensten Länder zu Wort. Vorgesehen sind zudem Plenarversammlungen, Podiumsgespräche und Arbeitsgruppen. Hauptrednerin ist am Dienstagabend die Generaldirektorin der WHO, Gro Harlem Brundtland.

Auftakt zur Umsetzung globaler Ziele

Im vergangenen Juli hat der G8-Gipfel im japanischen Okinawa den Kampf gegen die Infektionskrankheiten – vor allem Malaria, Tuberkulose und Aids – als prioritär erklärt. Die teilnehmenden Staaten legten verbindliche Ziele für ein 10-Jahres-Programm fest.

Den Auftakt zu deren Umsetzung bildet nun die Winterthurer Konferenz, einberufen von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der UNAIDS, organisiert von «The Winterthur Health Forum». Bis im Jahr 2010 sollen gemäss den G8-Zielen die Fälle von Malaria und Tuberkulose um 50 Prozent, die HIV-Neuinfektionen um 25 Prozent reduziert werden.

Die G8-Staaten haben sich verpflichtet, dafür zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Entwicklung von effizienten und gerechten Gesundheitssystemen wird Vorrang eingeräumt. Als erstes sollen Hindernisse wie etwa Impfzölle auf Medikamente oder Moskitonetze fallen.

Humanitär und wirtschaftlich katastrophal

Infektionskrankheiten sind weltweit mit jährlich mehr als 13 Millionen Todesfällen die häufigste Todesursache bei Kindern und jungen Erwachsenen. Dies hat nicht zuletzt wirtschaftliche und politische Auswirkungen.

So wären etwa nach neuesten Erkenntnissen Afrikas Bruttoinlandprodukte um 100 Mrd. Dollar höher, wenn die Malaria schon vor Jahren ausgerottet worden wäre. Und gemäss einem Bericht des National Intelligence Council in den USA droht Aids in besonders betroffenen Gegenden ganze Regierungen ins Wanken zu bringen. Mit alarmierender Geschwindigkeit verbreiten sich zudem weltweit medikamentenresistente Krankheitserreger.

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte verfügt die Menschheit über genügend Geld, Know-how und Medikamente, um die Welt vor den humanitär und wirtschaftlich katastrophalen Folgen dieser Krankheiten zu schützen. Die Winterthurer Konferenz soll deshalb zum «Meilenstein der globalen Gesundheitspolitik» werden, wie die Organisatoren ausführten.

swissinfo und Agenturen

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