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Depeschen auch aus US-Botschaft in Bern

US-Diplomaten haben Informationen über hochrangige Vertreter zahlreicher Länder und Organisationen gesammelt. Dies geht aus Depeschen hervor, die Wikileaks veröffentlichte. Knapp 700 Meldungen stammen aus der Schweiz.

Publik gemacht wurde die diplomatische Überwachung durch das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel, die New York Times oder der britische Guardian. Sie werteten rund 250’000 Nachrichten aus, welche Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen der USA ins Aussenministerium nach Washington geschickt hatten. Die Depeschen enthalten unter anderem vertrauliche Äusserungen hochrangiger Politiker und Diplomaten.

Unter den rund 250’000 Depeschen wurden 255 aus der US-Botschaft in Bern in die USA gesandt. Die Telegramme stammen hauptsächlich aus der Zeit zwischen Ende 2005 und Ende Februar 2010. Mehr als die Hälfte wurden in den Jahren 2009 (89) und 2008 (66) erstellt. Aus der US-Mission in Genf stammen 432 Nachrichten.

Nach einer Auswertung, welche The Guardian im Internet aufschaltete, taucht das Stichwort für die Schweiz (sz) in insgesamt 506 Telegrammen auf.

Der Bundesrat reagierte am Montag nicht auf die Enthüllungen von Wikileaks. Die Schweizer Regierung warte noch auf den genauen Inhalt der diplomatischen Unterlagen, sagte Bundesratssprecher André Simonazzi. Ausserdem habe die Schweiz bisher noch nie offiziell Stellung zu Wikileaks-Veröffentlichungen genommen.

Washington habe die Schweiz im Voraus über die Veröffentlichung diplomatischer Dokumente durch Wikileaks informiert, sagte Simonazzi.

Was in den Telegrammen steht, war nicht bekannt. Die Medien, denen die Enthüllungsseite wikileaks.org die Daten zugänglich machte, aber auch die Plattform selbst, veröffentlichten die Inhalte aus Sicherheitsgründen nicht. Ins Netz gelangten nur Angaben wie Datum, Absender und Stichworte zum Inhalt.

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