
Zürcher Stapi Josef Estermann geht

Zwölf Jahre nach seiner Wahl wird Josef Estermann nächstes Jahr als Zürcher Stadtpräsident abtreten. Der populäre Magistrat erklärte den Schritt am Mittwoch (14.02.) mit Gesundheitsproblemen im kräfteraubenden Amt.
Der 54-jährige Sozialdemokrat betonte vor den Medien, dass er nicht zurücktrete, sondern willens und fähig sei, die Amtszeit zu beenden. Auf ärztliches Anraten hin müsse er aber sein Kräftemanagement überdenken.
SP will Elmar Ledergerber
Die Sozialdemokraten wollen das Stadtpräsidium nun mit dem Vorsteher des Hochbaudepartements, Stadtrat Elmar Ledergerber, verteidigen. Dieser stellte sich zur Kandidatur bereit und wolle laut SP-Führung im Falle eines Erfolgs auch weiterhin einen «dicken Fuss» im Baudepartement haben und Projekte weiterbegleiten.
Neben Ledergerber werden im März 2002 auch die bisherigen SP-Vertreter Esther Maurer und Robert Neukomm für eine Wiederwahl in die Stadtregierung antreten. Zudem soll ein vierter Vorschlag präsentiert werden, mit Vorzug eine Frau.
Marc Rich hat nichts mit Abgang zu tun
Estermann sei nicht krank, bringe aber die nötige Kraft für eine weitere Amtsperiode nicht auf, erklärte er am Mittwoch. Die Affäre um den Zuger Rohstoffhändler Marc Rich – für dessen Begnadigung er sich eingesetzt hatte – sei kein Grund für seinen längst gefällten Entscheid gewesen, betonte Estermann.
swissinfo und Agenturen

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