SRG will veränderten Konsumgewohnheiten mit Konvergenz begegnen
Bern (awp/sda) – Die heutigen Mediennutzer wollen selber bestimmen, welche Inhalte sie wann und wo konsumieren. Die SRG SSR idée suisse will deshalb Fernsehen, Radio und Online näher zusammenbringen. Die Verantwortlichen treiben das Konvergenz-Projekt rasch voran.
Ziel der Konvergenz ist es gemäss Angaben von SRG-Direktor Armin Walpen, die bislang getrennte Organisation nach Medienträgern (Radio, Fernsehen und Online) durch eine Organisation nach Inhalten abzulösen.
So sollen diverse Radio- und Fernseh-Redaktionen räumlich zusammengelegt werden – in der Deutschschweiz etwa im Sport und in der Kultur sowie die Konsum-Sendungen (Kassensturz und Espresso).
Die SRG wolle sich dank der Konvergenz laufend den Bedürfnissen des Publikums anpassen und mit weniger Ressourcen mehr und Besseres leisten, sagte Walpen. Dazu sollen die Kräfte gebündelt und die Produkte über alle drei Kanäle Radio, Fernsehen und Multimedia vertrieben werden.
In der Deutschschweiz sind die Projekte etwas weniger weit gediehen als in der Romandie und im Tessin. So sind dort die neuen Organigramme bereits in Kraft und erste Redaktionszusammenschlüsse vollzogen – etwa bei den italienischsprachigen Sportredaktionen. Auch tragen die neuen Gebilde bereits ihre neuen Namen.
Für die Deutschschweiz wird der neue Name erst im Juni bekanntgegeben, sagte Projektleiter Gérard Tschopp. In der Deutschschweiz steht auch noch nicht fest, an welchem Standort die Redaktionen Sport, Kultur und Konsum ab 2011 zusammengeführt werden.
Während im Tessin ab 1. Juni 2010 auch die Info-Redaktionen räumlich und organisatorisch in Comano bei Lugano zusammengelegt werden, bleibt es in der Deutschschweiz bei zwei getrennten Chefredaktionen für TV (Zürich) und Radio (Bern).
Um die Konvergenz zu ermöglichen, will die SRG die berufliche und geografische Mobilität fördern. Tschopp räumte ein, dass das Projekt auch Widerstände auslöse. Das sei normal und legitim, schliesslich gehe es um tiefgreifende Veränderungen.