
Swisscom/Hängige WEKO-Klage beeinflusst Glasfaser-Anschlüsse in St. Gallen nicht
St. Gallen (awp/sda) – Bis Ende Jahr werden über 8’000 Wohnungen und Geschäfte in St. Gallen über einen Glasfaser-Anschluss verfügen. Eine hängige Klage bei der Wettbewerbskommission (Weko) beeinflusse den Bau der Daten-Autobahn nicht, sagte Stadtrat Fredy Brunner am Montag vor den Medien.
Die Stadt St. Gallen kooperiert bei der Glasfaser-Erschliessung mit der Swisscom. Im Oktober 2010 haben die Partner einen Vertrag zum Bau des städtischen Glasfasernetzes unterzeichnet.
Der Branchenverband Swisscable wirft Swisscom einen Missbrauch der Marktmacht vor und hat den Konzern deshalb Ende Mai bei der Wettbewerbskommission (Weko) angezeigt. Durch die Kooperation der Swisscom mit Stadtwerken verschaffe sich der Telekomriese Wettbewerbsvorteile auf Kosten der Konkurrenz.
Konkreter Anlass für die Anzeige war die Vereinbarung zwischen der Swisscom und den Stadtwerken in St. Gallen. Dort habe die Swisscom laut Swisscable durchgedrückt, dass nun vier Glasfasern in die Häuser gezogen würden statt wie ursprünglich geplant eine Glasfaser, was günstiger wäre. Eine oder zwei Fasern stünden der Swisscom zur exklusiven Nutzung zur Verfügung.
Trotz der Klage macht die Stadt St. Gallen weiter beim Ausbau des Glasfasernetzes. «Wir haben einen gültigen Vertrag mit der Swisscom», sagte Brunner am Montag. Die St. Galler Stadtwerke wollen jährlich rund 6’000 Betriebe und Haushalte mit dem schnellen Glasfaseranschluss erschliessen. Brunner rechnet im September mit einem Entscheid der Weko.
Im Februar 2009 hatten die St. Galler Stimmberechtigten einem Kredit über 78 Mio CHF zugestimmt. Im September des gleichen Jahres war mit dem koordinierten Ausbau des Netzes begonnen worden.
lp