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10 Jahre Fonds Landschaft Schweiz: Impulse weiter nötig

Der Fonds Landschaft Schweiz hat zehn Jahre nach seiner Gründung Hunderte von Projekten realisiert. Gerade deswegen brauche die Schweiz diese Institution weiterhin, sagte Präsident Eugen David (CVP/SG). Der Fonds stehe für konkrete Arbeit vor Ort und nicht für befohlenen Landschafts-Schutz.

Der Fonds Landschaft Schweiz (FLS) erfüllt Aufgaben im Bereich der Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung von gefährdeten Kultur-Landschaften und naturnaher Lebensräume in der Schweiz. Dazu gehört die ökologische Funktion dieser Lebensräume genauso, wie die kulturellen und historischen Werte. Der Fonds unterstützt Privatpersonen Vereine und Stiftungen sowie Gemeinden, Regionen und Kantone.

Der Fonds löst Impulse aus

Der FLS war 1991 zum 700-Jahr-Jubiläum der Schweiz ins Leben gerufen worden. Er wurde vom Parlament im Sommer 1999 gegen den Widerstand von Finanzminister Kaspar Villiger für weitere zehn Jahre mit 50 Mio. Franken ausgestattet.

Der FLS sei genau so notwendig wie viele andere Bundesaufgaben, sagte Ständerat David am Dienstag (15.05.). Mit der ersten Tranche von 50 Mio. Franken sei das zehn- bis zwanzigfache an Mitteln ausgelöst worden. Der Fonds wolle, «dass in der Landschaft konkret etwas passiert».

Oft gebe er den notwendigen Impuls für ein Vorhaben. Als Beispiel nannte David die Verschiebung der Kläranlage von Surlej im Kanton Graubünden aus dem Uferbereich des Silvaplanersees.

Suonen wurden erhalten

Als weiteres Beispiel für die Aufgaben des FLS wurde Zeneggen oberhalb von Visp im Kanton Wallis erwähnt. Dort konnte mit 300’000 Franken das traditionelle Bewässerungs-System, die Suonen, erhalten werden.

Seit 1994 wurden 80% des Leitungsnetzes in Stand gestellt. Weiter konnten für die Kulturlandschaft typische Trockenmauern, Holz- und Naturzäune erhalten werden. Durch extensive Nutzung wurden Moore, Trocken-Standorte und Mager-Wiesen geschützt.

2011 überleben

Der Fonds müsse über das Jahr 2011 hinaus aktiv sein, sagte David. Dabei müssten weitere Geldgeber wie Unternehmen und die für den Landschafts-Schutz haupt-verantwortlichen Kantone hinzukommen. Zudem soll derjenige, der Land für Bauvorhaben verbraucht, künftig Ersatz leisten müssen. Der Druck auf die Landschaft halte weiter an, sagte FLS-Geschäftsleiter Hans Weiss. Noch immer sei der Trend zur Landschafts-Zerstörung grösser als derjenige Landschaften zu erhalten. Gegenüber swissinfo spricht Weiss von «Disney-isierung der Landschaft», die Umwelt werde heute häufig nur noch als Kulisse – zum Beispiel für Trendsportarten – wahrgenommen.

swissinfo und Agenturen

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