
Blutdiamanten: Bund zieht positive Bilanz

Drei Monate nach Einführung neuer Kontrollen der Zollfreilager in Zürich und Genf ziehen die Bundesbehörden eine positive Bilanz. Mit den verschärften Massnahmen will Bern den Handel mit so genannten "Blutdiamanten" bekämpfen.
«Wie haben jetzt ein besseres Verständnis davon, was in die Zollfreilager hinein- und was hinauskommt», sagte Roland Vock, Sanktions-Experte im Staatssekretariat für Wirtschaft (seco). «Vorher hatten wir von den Zahlen keine Ahnung.»
Durch die seit dem 15. März praktizierten Kontrollen kann erstmals bestimmt werden, wieviele Diamanten aus welchem Ursprungsland woher importiert und wohin ausgeführt werden. Zuvor war lediglich das letzte Durchgangsland vor der Einfuhr erfasst worden.
Bisher keine Irregularitäten
Die UNO hatte Ende 2000 kritisiert, die Schweiz sei eine Hauptdrehscheibe des internationalen Edelsteinhandels. In mehreren, vor allem afrikanischen Ländern werden blutige Konflikte mit dem Handel von Diamanten finanziert.
Nach Angaben von Markus Leitner vom Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist es noch zu früh zu sagen, ob die verschärften Kontrollen Früchte tragen. Zum Beispiel werde ein Vergleich des Handels durch die Schweiz mit demjenigen durch andere Ländern erst in zwei bis drei Monaten möglich sein.
Eines sei aber klar: Bei den bisherigen Kontrollen sei «nichts Aussergewöhnliches entdeckt» worden, sagte Leitner.
swissinfo und Agenturen

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