Erste Bilder von HESSI

Die ETH Zürich präsentiert die ersten Bilder von Sonneneruptionen, die anhand von Daten des amerikanisch-schweizerischen Satelliten HESSI erstellt wurden.
Der in schweizerisch-amerikanischer Zusammenarbeit entstandene HESSI (High Energy Solar Spectrosopic Imager) war vor sechs Wochen in eine Umlaufbahn in 580 Kilometern Höhe gebracht worden. Er hat ein Orientierungssystem und ein Röntgenteleskop an Bord, die vom Paul-Scherrer-Institut in Villigen (AG) gebaut wurden.
Bilder aus Photonen
HESSI nimmt hochenergetische Röntgenstrahlen von Sonneneruptionen auf. Diese riesigen Datenmengen werden in einem von Computerspezialisten und Astrophysikern der ETH entwickelten Datenzentrum ausgewertet. Dabei werden aus den einzelnen vom Satelliten registrierten Photonen automatisch Bilder hergestellt.
Mit der wissenschaftlichen Auswertung der Bilder ist in etwa zwei Monaten zu rechnen. Die HESSI-Daten sollen laut ETH noch mit Beobachtungen aus dem Radiowellenbereich ergänzt werden.
Riesige Explosionen
Sonneneruptionen sind riesige Explosionen mit Energien, die millionenfach grösser sind als der jährliche Stromverbrauch der Schweiz. Dabei werden Milliarden von Tonnen Materie ausgeschleudert und hochenergetische Teilchen beschleunigt, die Röntgenstrahlen verursachen.
Beim Aufprall auf andere Teilchen strahlen sie ihre Energie als hochenergetische Photonen ab. Durch Eruptionen beschleunigte Teilchen beschädigen Erdsatelliten und gefährden Astronauten. Massenauswürfe stören auf der Erde Stromnetze, verursachen aber auch Polarlichter.
Am häufigsten sind Kleinsteruptionen. Sie sind verantwortlich fürs Heizen der Sonnenkorona und somit für die solare Ultraviolett-Strahlung.
swissinfo und Agenturen

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