Jungvögel: Notlandungen normal – bitte nicht berühren!

Zurzeit lernen viele junge Vögel das Fliegen. Da gibt's manchen Absturz und manche Bruchlandung. Wer einen (not)gelandeten Vogel findet, für den hat die Vogelwarte Sempach nur eine Empfehlung: Nicht berühren!
Viele Jungvögel springen aus dem Nest, bevor sie richtig fliegen können. Nach dem Absturz verstecken sie sich in der Nähe des Nestes, scheinen verlassen, werden aber weiterhin von den Vogel-Eltern versorgt. Das schreibt die Schweizerische Vogelwarte Sempach in einem Merkblatt. Ungeschickt umherflatternde Amseln oder Rotschwänzchen seien also meist nicht verletzt, wie viele Leute befürchten.
Die Spezialisten der Vogelwarte empfehlen ausdrücklich, die Jungvögel am Fundort zu lassen. Nur wenn sie sich in unmittelbarer Gefahr befinden, sollen sie aufgehoben und auf den nächsten Baum oder Busch gebracht werden. Dabei darf man sie auch mit blossen Händen berühren, die Vogeleltern störe das nicht.
Viele tote Jungvögel
Auch bei noch so fürsorglicher Betreuung durch die Eltern haben Singvögel im ersten Lebensjahr eine hohe natürliche Sterblichkeit. Rund vier Fünftel sterben, bevor sie das erste Lebensjahr vollendet haben. Besonders kritisch sind die ersten Tage nach dem Ausfliegen: So überleben nur fünf von zehn Meisen die ersten paar Wochen nach dem Flügge werden.
swissinfo und Agenturen

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