Die Freiburgerkuh stirbt ihren zweiten Tod: Die letztes Jahr im chilenischen Punta Arenas entdeckten Tiere gehören nicht der 1975 ausgestorbenen Rasse an. Pro Specie Rara muss deshalb seine Pläne zur Wiederansiedlung begraben.
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Die Freiburgerkuh gilt seit 1975 als ausgestorben. Anfangs 2008 gab es aber Berichte, wonach in Südchile Freiburger Schwarzfleckvieh entdeckt wurde. Ein Vertreter der Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren (Pro Specie Rara) machte sich auf, um nach den Nachkommen der Kühe zu suchen, die um 1930 aus dem Greyerzerland nach Chile verschifft worden waren. Er entnahm Blutproben.
Die Hoffnung hat sich nun aber zerschlagen. Das Institut für Genetik des Tierspitals Bern analysierte die Genetik der Tiere. Dabei wurde aber klar, dass sich die chilenischen Kühe nicht in dem Ausmass von den anderen lokalen Rassen und der Holstein-Vergleichsgruppe unterscheiden, als dass sie als Freiburgervieh definiert werden könnten.
ProSpecieRara will trotzdem im Rinderbereich weiter aktiv bleiben. So wie einst die Freibürgerkühe schleichend und konsequent durch Holsteinvieh verdrängt und ersetzt worden sei, sei auch das Simmentalervieh bedroht.
swissinfo.ch und Agenturen
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