Studie zu Mangelernährung in der Schweiz vorgestellt

In der Schweiz zeigen über eine Million Menschen ernährungsbedingte Mangelerscheinungen. Zur Risikogruppe gehören vor allem ältere Leute und Hospitalisierte, wie eine Untersuchung von 1700 Personen im Kantonsspital Genf zeigt.
Die Resultate der Studie wurden am Mittwoch (14.06.) von Mitgliedern der Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz in Bern den Medien vorgestellt. Bei einem von zwei Patienten im Spital wurde eine Unterernährung festgestellt, was sich nur in 25 Prozent der Fälle durch den nachteiligen Einfluss der Pathologie erklären lässt.
Zudem sind 5 bis 8 Prozent der über 65-Jährigen, die zu Hause leben, und bis zu 85 Prozent der in der Geriatrie hospitalisierten Patienten von Mangelernährung betroffen. Meistens werde die Mangelernährung erst über ihre Folgeerscheinungen wie deutlicher Gewichtsverlust oder Organstörungen festgestellt, heisst es weiter.
Häufig liege ein Appetitmangel als Ursache zugrunde. Dieser könne altersbedingt entstehen oder durch verschiedene Symptome ausgelöst werden wie Schmerzen, Depression, Angst, Brechreiz, Erbrechen, Durchfall, Kau- oder Schluckprobleme, Störung des Geschmackssinns oder Nebenwirkungen von Medikamenten.
Der optimalen Deckung des täglichen Ernährungsbedarfs eines Patienten müsse Aufmerksamkeit geschenkt werden, fordert die Gesellschaft. Sie schlägt den Einsatz oraler Nahrungssupplemente vor. Die Abstimmung von Kalorienbedarf und -zufuhr ermögliche es, die Spitalaufenthaltsdauer und die Behandlungskosten zu senken.
swissinfo und Agenturen

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