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Wallis mit der grössten Vielfalt an Vögeln

Die Zwergkopf-Eule wird ohne Gegenmassnahmen verschwinden. www.sao-seo.org

Das Mittelwallis ist die Region der Schweiz mit der grössten Vielfalt an Vögeln. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach hat deshalb eine Filiale in Salgesch eröffnet. Bedroht wird das Vogelparadies durch Landwirtschaft und Tourismus.

Wie aus dem am Samstag (28.07.) veröffentlichten Tätigkeitsbericht 2000 der Vogelwarte hervorgeht, finden sich im Mittelwallis noch Vogelarten, die in den übrigen Landesteilen verschwunden sind. Besonders attraktiv für Vögel ist die Heckenlandschaft von Susten und der angrenzende Pfynwald.

Der Vogelreichtum im Wallis hängt mit den speziellen klimatischen Bedingungen, aber auch mit der teilweise nicht sehr intensiven Nutzung zusammen. Zunehmende Aktivitäten der Landwirtschaft und des Tourismus bedrohen den Reichtum aber immer mehr.

Engagement im Wallis

Die Vogelwarte engagiert sich speziell für die Vogelwelt im Wallis. So konnte in den letzten Jahren der Wiedehopf erfolgreich gefördert werden. Auch setzt sie sich für den vom Verschwinden bedrohten Bestand der Zwergohr-Eule ein.

Die Schweizerische Vogelwarte fördert den ökologischen Ausgleich und sucht nach Möglichkeiten, die Lebensräume von anderen seltenen Arten aufzuwerten. Im Frühling wurde als Basis für dieses Engagement in Salgesch eine Aussenstelle eingerichtet. Fünf Personen sind dort für die Vogelwarte tätig.

Bald keine Rotkopfwürger mehr

Wie dem Tätigkeitsbericht weiter zu entnehmen ist, sind die Tage des Rotkopfwürgers in der Schweiz wohl bald gezählt. Nur noch drei Paare wurden im letzten Jahr in den Hochstamm-Obstgärten der Nordwestschweiz gefunden.

Beispielhaftes Projekt im Klettgau (SH)

Wie Vögel und andere Tiere geschützt werden können, zeigt ein Artenschutzprogramm im schaffhausischen Klettgau: Ökologie-bewusste Landwirte bauen die alten Getreidearten Emmer und Einkorn nach strengen ökologischen Richtlinien an.

Das von der Vogelwarte initierte Projekt leistet einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt, aber auch zur Erhaltung alter Kulturpflanzen. Es wird von Organisationen aus Forschung, Natur-, Umwelt- und Artenschutz sowie der landwirtschaftlichen Bildung und Beratung getragen.

Nationale Überwachung des Arten-Bestandes

Freiwillige Mitarbeiter erfassen jeden Frühling in 250 repräsentativ über die Schweiz verteilten Probeflächen von je einem Quadratkilometer die Brutvögel-Bestände. Dieses Beobachtungsnetz erlaubt aktuelle und regionale Aussagen zur Situation der 70 häufigsten Brotvogelarten der Schweiz.

swissinfo und Agenturen

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