Bündner Polizei weist amerikanische Vorwürfe zurück: Clinton nie gefährdet
Die Kantonspolizei Graubünden hat Vorwürfe amerikanischer Medien entschieden zurückgewiesen, wonach die Sicherheit von US-Präsident Bill Clinton am Samstag während der verbotenen Demonstration in Davos gefährdet gewesen sein soll.
Die Kantonspolizei Graubünden hat Vorwürfe amerikanischer Medien entschieden zurückgewiesen, wonach die Sicherheit von US-Präsident Bill Clinton am Samstag während der verbotenen Demonstration in Davos gefährdet gewesen sein soll.
Die Sicherheit Clintons beim Besuch am Weltwirtschaftsforum sei «keinen Moment gefährdet» gewesen, teilte die Kantonspolizei Graubünden am Montag (31.01.) mit. «Wir lassen uns deshalb nicht zum Prügelknaben für Seattle abstempeln», heisst es in der Mitteilung weiter.
Nach Polizeiangaben waren auch die anderen Teilnehmer am World Economic Forum (WEF), darunter stark gefährdete Staatsoberhäupter, zu keinem Zeitpunkt einer Gefahr ausgesetzt, weder im Kongresshaus noch am Empfang des amerikanischen Präsidenten im Hotel Belvédère. Die Gäste hätten von den gewalttätigen Ausschreitungen nicht einmal etwas mitbekommen.
Bundespräsident Adolf Ogi, Forumsgründer Klaus Schwab sowie die amerikanische Delegation hätten sich anerkennend über die Sicherheitsmassnahmen geäussert und der Polizei gedankt.
Zudem verteidigte die Kantonspolizei ihre zurückhaltende Taktik vom Samstag. Die Polizei sei jederzeit zu einem härteren Einsatz bereit gewesen. Eine Eskalation und Zersplitterung der Demonstranten über ganz Davos habe aber verhindert werden müssen. Eskaliert wäre der Strassenprotest nach Polizei-Einschätzung, wenn gleich zu Beginn schwere Kampfstoffe eingesetzt worden wären.
Verständnis für Davoser Bevölkerung und Touristen
Verständnis zeigte die Polizei für den Unmut der Davoser Bevölkerung wegen der Sachschäden und Aggressionen während der Strassen-Demonstration. «Wir stellen uns gerne einem klärenden Gespräch, um insbesondere über die Gesamtzusammenhänge und unsere Beurteilung zu orientieren», heisst es im Communiqué. Die Aussprache soll nach Abschluss des WEF stattfinden.
Bei der von gewalttätigen Ausschreitungen überschatteten Demonstration mit 1300 Teilnehmern aus der Schweiz, Italien und Frankreich war am Samstagnachmittag Sachschaden von über 100’000 Franken entstanden.Zwei Polizisten wurden verletzt. Zur Strassen- Kundgebung hatte die Schweizer Anti-WTO-Koordination aufgerufen.
SRI und Agenturen

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