
Fechten: Stunde der Bestätigung

An den Fecht-Europameisterschaften von Dienstag (03.07.) bis Sonntag in Koblenz steht aus Schweizer Sicht die Verteidigung des letztjährigen Titels im Mittelpunkt. Gianna Hablützel-Bürki, Diana Romagnoli und Sophie Lamon sowie Ersatzfechterin Tabea Steffen wollen wiederum zuoberst auf das Podest.
Vor einem Jahr auf Madeira (Por) war die Geburtsstunde des Schweizer «Dream-Teams» erfolgt. Damals holten die Schweizerinnen den EM-Titel und danach in Sydney auch noch Mannschafts-Silber. Zuvor hatte es an EM oder WM im Elite-Bereich noch keinen Schweizer Titelgewinn gegeben – selbst den glorreichen Degenfechtern der 70er- und 80er Jahre war ein solcher Triumph versagt geblieben.
Wenn’s drauf ankommt
Von letzten drei Titelkämpfen der Elite kehrten die Schweizer jeweils ausnahmslos mit Edelmetall nach Hause. Vor dem Erfolg auf Madeira hatte im Spätherbst 1999 Diana Romagnoli in Seoul WM-Silber gewonnen, und nach Madeira gab es in Sydney nebst dem Mannschafts-Silber eine weitere Silbermedaille durch Teamleaderin Gianna Hablützel-Bürki im Einzelwettbewerb.
Stark auch im Einzelwettbewerb
Im Einzelwettbewerb kommen alle vier Schweizer Teilnehmerinnen für eine Medaille in Frage. Und wenn die Nummer 5 der Schweiz mitmachen dürfte, wäre auch sie eine Edelmetall-Kandidatin. Denn Isabella Tarchini war erst Mitte Mai am Degen-Weltcupturnier in Zürich als Dritte die bestklassierte der dominierenden Schweizerinnen (3 unter den ersten 8) gewesen. Und die Nummer 4, die Team-Ersatzfechterin Tabea Steffen, war im Vorjahr auf Madeira beste Schweizerin im Einzel gewesen.
Die härteste Konkurrenz droht den Schweizerinnen vom letztjährigen EM-Zweiten Ungarn mit Einzel-Olympiasiegerin Timea Nagy, Olympiasieger Russland sowie Frankreich, Italien und Deutschland.
Kauters kurzfristige Absage
Im Schweizer Degen-Team der Männer wiegt die Absenz des Olympia- Vierten Marcel Fischer schwer. Der 23-jährige Medizin-Student sagte wegen Studien-Prüfungen ab, wird aber an den Weltmeisterschaften von Ende Oktober/Anfang November in Nîmes auf jeden Fall dabei sein. Somit liegen die Hoffnungen in erster Linie auf dem talentierten Schweizer Meister Benjamin Steffen (19).
Und eine Chance hätten die Titelkämpfe zudem auch Michael Kauter geboten, der jedoch wie im Vorjahr Daniel Lang aus beruflichen Gründen kurzfristig absagte.
In Koblenz starten so noch Andreas Steffen sowie Basil Hoffmann. Für Michael Kauter wird kein Ersatz nachnominiert. Damit werden die Schweizer den Mannschafts-Wettbewerb vom Donnerstag ohne Ersatzfechter in Angriff nehmen.
Richard Stoffel (SDA)

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