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Flüchtlingshilfe warnt: Winter verschärft Probleme im Kosovo

Der Winter verschärft die bereits vorhandenen Probleme Kosovos mit der Versorgung, Unterkunft und Menschenrechte. 900'000 Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, wie die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) am Freitag (26.11.) berichtete.

Der Winter verschärft die bereits vorhandenen Probleme Kosovos mit der Versorgung, Unterkunft und Menschenrechte. 900’000 Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, wie die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) am Freitag (26.11.) berichtete.

Laut SFH deckt die Analyse die schwierige Situation Kosovos zwischen Krieg und Frieden auf: Der Winter verschärfe die bereits vorhandenen Probleme Kosovos mit der Versorgung, Unterkunft und Menschenrechtssituation. Die Sicherheitssituation sei prekär und die humanitäre Lage schwierig. Rund 900’000 Menschen müssten mit humanitärer Hilfe versorgt werden. Täglich treffen gemäss der Flüchtlingshilfe neue Flüchtlinge ein, wodurch die Lage weiter destabilisiert wird.

Besorgnis erregend sei die Situation der Roma und Aschkali, die einer pogromartigen Verfolgung seitens der albanischen Bevölkerungsmehrheit unterlägen. Allein in Pristina wurden laut SFH innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Einzug der KFOR 4’000 Roma aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben. Zunehmend unter Druck gerieten auch die bosniakischen und goranischen Volksgruppen.

Mittlerweile hätten schätzungsweise rund 200’000 Serbinnen und Serben sowie Roma den Kosovo verlassen. Die serbische Bevölkerung Kosovos drohe zum Spielball der Regierung Milosevics zu werden. Die multinationalen Kosovo-Truppen (KFOR) sind laut SFH nicht in der Lage, den Minderheiten hinreichenden Schutz zu gewähren. Bei einer Rückkehr aus dem Ausland seien die Flüchtlinge gefährdet. Serbien und Montenegro stellten für sie keine zumutbare Zufluchtsmöglichkeit dar. Schwierig sei die Lage auch für die albanische Bevölkerung in einigen Gemeinden Südserbiens. Das Regime Milosevic halte in den nur wenige Kilometer von Kosovo entfernten Orten sein Repressionssystem aufrecht.

UMHCR: Vertrieben brauchen dringend Unterkunft und Hilfe

In Serbien sind zahlreiche Vertriebene aus dem Kosovo dringend auf eine Unterkunft angewiesen. Viele der Gastfamilien könnten sich nicht länger um die Leute kümmern, erklärte das UNO- Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag in Genf. Die Arbeitslosigkeit in Serbien beträgt offiziell rund 50 Prozent. Die Lage für die Vertriebenen aus dem Kosovo verschärfe sich zudem angesichts des bevorstehenden Winters, erklärte UNHCR- Sprecher Ron Redmond. Nach Angaben Belgrads halten sich in Serbien über 200’000 Vetriebene aus dem Kosovo auf. Bei der Mehrheit handelt es sich um Serben, die nach der NATO- Militäraktion aus dem Kosovo und der Rückkehr der Kosovo- Flüchtlinge aus der Provinz geflüchtet waren.

Das UNHCR will zusammen mit anderen Hilfsorganisation, darunter dem Schweizerischen Katastrophenhilfekorps (SKH), in ganz Serbien nach neuen Unterkunftsmöglichkeiten für die Kosovo-Vertriebenen suchen.Die Leute seien auch auf Hilfsgüter angewiesen, erklärte Redmond. Das UNHCR sendete in dieser Woche Hilfsgüter für Flüchtlinge und Vertriebene in die jugoslawische Teilrepublik Montenegro.

SRI und Agenturen

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