
Judo-Silber für Schmutz

Die Schweizerin Isabelle Schmutz gewann am Sonntag (20.05.) an den Judo-Europa-Meisterschaften in Paris die Silber-Medaille in der Klasse bis 52 kg. Sie sorgte damit für den grössten Erfolg ihrer Karriere.
Ein Jahr nach dem EM-Titelgewinn von Sergei Aschwanden und acht Monate nach dem Olympia-Frust von Sydney mit drei Schweizer Auftakt-Niederlagen verzeichnete das Schweizer Judo damit wieder ein grosses Highlight.
Im Final gegen die Belgierin Inge Clément bewies die nur 1,56 Meter grosse Schmutz Kämpferherz. Erst 20 Sekunden vor Ende der Vierminuten-Kampfzeit musste sie die entscheidende Waza-Ari-Wertung hinnehmen. Trotz offensichtlichen Schmerzen an ihrer seit Monaten lädierten Hüfte hatte sie 50 Sekunden vor Ende einen Yuko-Rückstand mit einem Schulterwurf ausgleichen können.
Wenn Schmutz in dieser Aktion das gegnerische Kimono am Arm hätte festhalten können, wäre beim Ziehen die Gegnerin auf den Rücken und nicht bloss auf die Schultern gefallen. So wäre vor den Augen von Prinz Albert von Monaco zum zweiten Mal nach 1978 und der Open-Siegerin Vreni Rothacher eine Schweizerin Judo-Europameisterin geworden.
Gegen Clément hatte Schmutz schon wiederholt verloren, aber in jüngerer Vergangenheit beispielsweise im Februar 2000 am A-Weltturnier in Moskau um Rang 3 gewonnen.
Isabelle Schmutz war 1998 in Oviedo (Sp) als Dritte bereits einmal auf das EM-Podest gekommen. Ausserdem hat die Psychologie- Studentin aus Lausanne schon vier bedeutende Welt-Turniere zu ihren Gunsten entschieden. Letztmals in diesem Jahr, als sie im Final der Atlanta-Olympiasiegerin Marie-Claire Restoux das Nachsehen gab.
Auch sonst hat Schmutz schon alles besiegt, was in ihrer Kategorie Rang und Namen hat. Eine WM-Medaille fehlt der zweifachen Olympia- Teilnehmerin allerdings noch. Eine WM-Medaille hat bei den Frauen bislang nur Monika Kurath (1997) für die Schweiz gewinnen können.
swissinfo und Agenturen

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