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Heisser Herbst im Baugewerbe

Bis der neue Gesamtarbeitsvertrag von den Sozialpartnern unterschrieben wird, ist noch viel Detail-Arbeit nötig. Keystone

Dem Baugewerbe steht ein heisser Herbst bevor. Die Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) fordert ein tieferes Pensionsalter, 250 Franken mehr Lohn für alle und Verkürzungen bei den Arbeitszeiten. Die Baumeister beziehen Position.

Der Forderungskatalog der Bauarbeiter für die Verhandlungen für einen neuen Landesmantelvertrag (LMV) sind umfangreich und dürften bei der Arbeitgeberseite auf Widerstand stossen.

Er erwarte grössere Auseinandersetzungen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband, sagte am Montag (14.05.) GBI-Zentralsekretär Hansueli Scheidegger an einer Medienkonferenz in Zürich.

250 Franken mehr Lohn für alle

Die Verhandlungen beginnen in der zweiten Hälfte August. Das GBI fordert «moderne Arbeitsbedingungen» für die rund 100’000 Beschäftigten. Darunter zählte die Gewerkschaft die Möglichkeit zur Pensionierung ab 60 Jahre oder nach 40 Berufsjahren.

Die Arbeitszeit soll um drei Stunden auf 37,5 Stunden pro Woche gekürzt werden. Zudem sollen sämtliche Baubeschäftigte 250 Franken mehr Lohn erhalten. Das entspricht einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 5 Prozent. Der automatische Teuerungsausgleich soll im LMV verankert werden.

Die Forderungen des GBI stützen sich auf eine im Frühjahr durchgeführten Umfrage, an der rund 4000 Bauarbeiter aus allen Regionen teilgenommen haben.

Baumeister beziehen Position

Der Schweizerische Baumeister-Verband bezieht ebenfalls Position für die Verhandlungen für einen neuen Landesmantelvertrag, der Ende Jahr ausläuft. Der Vertrag könne bis Ende März 2002 verlängert werden, sagte Zentralsekretär Daniel Lehmann auf Anfrage. Damit haben die Parteien genügend Zeit.

Dem Thema Frühpensionierungen stehen die Arbeitgeber nicht negativ gegenüber. Es gebe interne Gespräche über mögliche Altersentlastungen, sagte Lehmann.

Zu den Lohnforderungen sagte Lehmann, dass diese Gegenstand der Verhandlungen sein werden. Er wies darauf hin, dass das generelle und individuelle, leistungsabhängige Modell im Vordergrund stehe. Der Baumeisterverband sei zudem interessiert an flexiblen Arbeitszeit-Modellen. Allerdings würden Leitplanken ausgearbeitet, welche einen Missbrauch verhindern sollten.

swissinfo und Agenturen

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