Swissmetal-Giesserei Reconvilier vor dem Aus
Der Buntmetallverarbeiter will seine Giesserei im bernischen Reconvilier nun doch aufgeben und die Aktivitäten im solothurnischen Dornach konzentrieren.
Swissmetal erhofft sich davon eine Ersparnis von 5 Mio. Franken pro Jahr. Durch die Bündelung der Standorte dürften 40 Stellen verloren gehen.
Der Standortentscheid für die Giesserei zu Gunsten von Dornach wird mit technischen und betriebswirtschaftlichen Analysen begründet. Bevor er jedoch endgültig falle, müssten noch letzte Abklärungen getroffen werden, teilte Swissmetal am Montag mit.
Dabei sollten regionalpolitische Interessen «weitestgehend» berücksichtigt werden. Die Regierungen der Kantone Bern und Solothurn seien ebenfalls am Montag über die Details des neuen industriellen Konzepts, das Swissmetal letzte Woche vorgestellt hatte, informiert worden.
Neupositionierung
Von dem neuen Konzept erhofft sich der Konzern innerhalb von fünf Jahren Einsparungen von 14 Mio. Franken jährlich. Allein mit der Zusammenlegung der beiden Giessereien würden jedes Jahr 5 Mio. Franken gespart.
Unabhängig vom Giesserei-Entscheid wolle Swissmetal an beiden Schweizer Standorten in Reconvilier sowie Dornach festhalten und dort in den nächsten fünf Jahren 75 Mio. Franken investieren.
Das Unternehmen hatte am letzten Dienstag die Grundzüge seiner neuen Strategie vorgestellt, den Beschluss über den künftigen Standort jedoch noch offen gelassen.
Damals ging Swissmetal davon aus, dass durch die Bündelung der Giesserei-Aktivitäten an einem Standort 40 bis 50 Arbeitsplätze eingespart werden können.
Personal versammelt
Am Montagmorgen haben sich die Arbeitnehmenden der Swissmetal zu einer ausserordentlichen Generalversammlung getroffen, um über eine Antwort auf die neuen Ankündigungen der Direktion zu entscheiden. Gewerkschaften und Medienleute waren nicht zugelassen.
Die Direktion gehe davon aus, dass die Generalversammlung eine Arbeitsniederlegung plane, erklärte der Präsident der Personalkommission, Nicolas Willemin.
swissinfo und Agenturen
Swissmetal in den ersten 9 Monaten 2005:
Umsatzrückgang um 5% auf 147,4 Mio. Franken.
Gewinn vor Steuern (EBIT) schrumpft um die Hälfte auf 2,6 Mio. Franken.
Swissmetal leidet an Überkapazitäten bei Standard-Produkten.
Auch die gestiegenen Preise des Rohstoffs Kupfer machen der Gruppe zu schaffen.
Swissmetal hat einen Fünfjahres-Plan erarbeitet, der auf der Konzentration der Aktivitäten in Reconvilier und in Dornach basiert.
Der Standort in Dornach soll zum Kompetenzzentrum für Warmverformung und derjenige in Reconvilier zum Zentrum für hochwertige Drähte und Stangen werden.
Die neue Strategie kostet insgesamt 150 von 750 Stellen.
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