Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Basel ist Schweizer Fussballmeister

Ausgelassene Freude: Die Spieler feiern den Pokal und ihren Trainer Christian Gross. Keystone

Der FC Basel holt nach zwei Jahren dank einem ungefährdeten Heimsieg gegen die Berner Young Boys den zwölften Titel seiner Vereinsgeschichte. Zehntausende feierten darauf in der Innenstadt friedlich und ausgelassen "ihren" FCB.

In der letzten Runde der Fussballmeisterschaften, 28 Tage vor dem Beginn der Euro 2008, erzielten Marco Streller und Valentin Stocker die Tore zum verdienten 2:0. Stocker war der überragende Spieler und sorgte mit seinem Tor und der perfekten Vorlage für den Basler Erfolg.

So eröffnete der erst 19-jährige Offensivspiler in der zweiten Halbzeit seinen Teamkollegen zahlreiche Chancen, welche aber nicht genutzt wurden.

Wuchtiges Auftreten

Wucht fordert Trainer Christian Gross jeweils in den Auftritten von seiner Mannschaft, und wuchtig trat der FCB vor 38’050 Zuschauern im St.-Jakob-Park auch auf. Zwar hatte Marco Schneuwly die erste Torchance für die Berner, doch mehrheitlich schnürten die Gastgeber das Team von Martin Andermatt in der Defensive ein.

Einen weiten Einwurf von Reto Zanni vors Tor verwertete der von Miguel Portillo nur ungenügend gedeckte Stocker in der 13. Minute mit einem herrlichen Schuss aus der Drehung zur verdienten Führung.

Zehn Minuten später lancierte abermals der stark aufspielende Stocker nach einem Ballverlust von Hakan Yakin im Mittelfeld mit einem sehenswerten Pass aus dem linken Fussgelenk Streller. Der Nationalstürmer entwischte im Rücken von Portillo und überwand Marco Wölfli mit einem klugen Heber; es war sein zwölfter Saisontreffer.

Geschlagene Berner

Die Young Boys hatten in der Folge nur wenige Torchancen. Erst nach dem Seitenwechsel und der Einwechslung von Carlos Varela trat YB auch offensiv vermehrt in Erscheinung. nur drei Minuten nach seinem Eintreten tauchte der spanisch-schweizerische Doppelbürger alleine vor Costanzo auf, vergab aber.

Vier Punkte beträgt am Ende die Differenz zum ersten und schärfsten Verfolger. Je länger die Partie im ausverkauften Joggeli dauerte, desto grösser wurde die Überlegenheit Basels und nahm der Frust der geschlagenen Berner zu. Statt sich Torchancen zu erspielen, fielen die Young Boys durch Fouls auf, die ihre Gemütslage widerspiegelten.

Rauschende Siegesfeier

Zehntausende Baslerinnen und Basler haben Samstagnacht in der Basler Innenstadt den 12. Meistertitel des FCB gefeiert. Höhepunkt der Meisterfeier war der Auftritt des FC Basel auf dem Balkon des Stadt-Casinos. Unter dem Jubel von gegen 30’000 Fans und begleitet von einer Musikband liess sich die Mannschaft auf einem offenen Doppeldeckerbus von der Steinenvorstadt zum Barfüsserplatz fahren.

Nach dem Schlusspfiff und der Pokalübergabe im Stadion mussten sich die FCB-Fans dort drei Stunden auf ihre Mannschaft gedulden. Die zum grossen Teil rot-blau gekleideten Anhänger vertrieben sich die Zeit mit Meistergesängen und dem Abfackeln von Feuerwerk – Bier und Champagner flossen in der lauen Frühsommernacht in rauen Mengen.

Um Mitternacht kam es dann doch noch zu einer kurzen Auseinandersetzung. Am Barfüsserplatz suchten 40 gewaltbereite Ultras des FCB die Konfrontation mit der Polizei. Diese setzte Gummischrot ein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

YB enttäuscht aber gefasst

Vor 22 Jahren errangen die Young Boys zum letzten Mal den Meistertitel. Schon lange nicht mehr waren die Berner einem erneuten Gewinn so nahe.

Trotz der Enttäuschung verlief die Heimkehr der YB-Anhänger laut Polizeiangaben ohne Krawalle. Rund ums St. Jakob-Stadion und in der Innenstadt markierte die Polizei mit einem Grossaufgebot Präsenz.

Die Stimmung während und nach dem Match blieb weitgehend friedlich. Die Fans hätten sich diszipliniert verhalten und die verstärkten Kontrollen am Stadion hätten Wirkung gezeigt, teilte das Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt mit.

swissinfo und Agenturen

St. Jakob-Park Basel – 38 015 Zuschauer
Tore: 13. Stocker 1:0. 23. Streller 2:0

Basel: Costanzo; Zanni, Majstorovic, Marque (33. Ferati), Hodel; Huggel; Carlitos, Ergic, Eduardo (90. Perovic), Stocker; Streller (86. Derdiyok).

Young Boys: Wölfli; Schwegler, Portillo, Ghezal (54. Frimpong), Zayatte; Hochstrasser, Baykal (64. Regazzoni); Marco Schneuwly (46. Varela), Yakin, Raimondi; Häberli.

Bemerkungen: Basel ohne Chipperfield, Nakata, Degen (alle verletzt) und Malick Ba (gesperrt), Young Boys ohne Tiago, Doubai und Yapi (alle verletzt). 62. Pfostenschuss von Huggel. Verwarnungen: 16. Streller (Unsportlichkeit/”Schwalbe”). 19. Ghezal. 32. Stocker. 59. Schwegler. 81. Regazzoni (alle Foul). 82. Ergic (Unsportlichkeit/”Schwalbe”). 83. Hochstrasser (Foul).

Basel – Young Boys 2:0 (2:0)
Grasshoppers – Sion 2:0 (0:0)
Luzern – Xamax 0:2 (0:1)
St. Gallen – Aarau 0:0
Thun – Zürich 1:1 (0:0)

1. Basel 74 Punkte
2. Young Boys 70
3. Zürich 56
4. Grasshoppers 54
5. Aarau 47
6. Luzern 44
7. Sion 43
8. Neuchâtel Xamax 41
9. St. Gallen 34
10. Thun 27

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft