The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Basler Regierung ist gegen «Anti-Chaoten-Initiative» der SVP

Keystone-SDA

Die Basler Regierung empfiehlt dem Grossen Rat, die "Anti-Chaoten-Initiative" der SVP abzulehnen und der Bevölkerung ohne Gegenvorschlag zur Abstimmung vorzulegen, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Forderungen der Initiative würden sich kaum umsetzen lassen.

(Keystone-SDA) Der Regierungsrat schreibt, dass die Initiative im Hinblick auf Grundrechte wie die Versammlungs- und Meinungsäusserungsfreiheit Fragen aufwerfe. Eine pauschale, finanzielle Haftungsregelung für sämtliche Störungen an Demonstrationen sei mit dem Störerprinzip und dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit kaum vereinbar.

Vor allem scheitern würde das Vorhaben aber an der praktischen Umsetzung, wie es weiter heisst. Eine verlässliche Identifikation haftbarer Personen sei «erfahrungsgemäss kaum möglich». Zudem biete geltendes Recht die Möglichkeit, individuell vorwerfbares Handeln zu sanktionieren.

Störende sollen für Polizeikosten und Schäden haften

Die Initiative der SVP Basel-Stadt verlangt, dass der Kanton ein Konzept erarbeitet, um «die hohe Anzahl nicht bewilligter Demonstrationen und Kundgebungen zu reduzieren». Zudem sollen Störende für entstandene Polizeikosten und Schäden haften.

Die im März 2023 lancierte Initiative kam mit 3023 gültigen Unterschriften zustande. Im Kanton Basel-Stadt sind 3000 Unterschriften erforderlich.

Die SVP kritisiert den Entscheid

Die Basler SVP hat am Dienstag noch auf die Haltung der Regierung reagiert. Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) und die Regierung würden die Bevölkerung und das Gewerbe im Stich lassen, heisst es in einer Mitteilung. Sie glaubt der Regierung nicht, dass es an der praktischen Umsetzung scheitern würde, es fehle der Wille.

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft