
BLKB-Tochter Radicant verkauft Treuhandgeschäft wieder

Radicant, die angeschlagene Tochter der Basellandschaflichen Kantonalbank (BLKB), verkauft im Zuge ihrer Restrukturierung das Treuhandgeschäft. Derweil tritt der Finanz- und Risikochef der Online-Bank, Roland Kläy, per Ende September von seinem Posten zurück.
(Keystone-SDA) Der Verkauf des physischen Treuhandgeschäftes sei Teil des gemeinsam mit der Muttergesellschaft BLKB gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramms, teilte Radicant am Donnerstag mit. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet und unterliege der Zustimmung der Behörden. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Den Käufer wollte Radicant auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht nennen.
Die Anfang Juli bekanntgewordene hohe Abschreibung der BLKB für die Tochter Radicant war damals vor allem mit «unvorhergesehenen Problemen» bei der Integration des Treuhandgeschäfts begründet worden. Die BLKB hatte im Herbst 2024 das auf Treuhand-Dienstleistungen für KMU spezialisierte Fintech Numarics übernommen und mit Radicant zusammengeschlossen.
Kostenreduktion nach Misserfolg
Beim nun gestarteten Kostenreduktions- und Effizienzprogramm stünden Synergien innerhalb der BLKB-Finanzgruppe sowie die «Erschliessung von zusätzlichen Verkaufs- und Distributionskanälen» im Vordergrund, heisst es weiter. Die BLKB hatte das Kostenprogramm Anfang Juli mit der Bekanntgabe einer Wertberichtigung auf Radicant von 105,5 Millionen Franken angekündigt.
Nach diesem Abschreiber bei der Tochtergesellschaft kündigte die BLKB-Spitze ihren Abgang an. Sie teilte damals mit, dass sich die Erwartungen an das Treuhandgeschäft der Radicant nicht erfüllt hätten.
Die Zahl der Radicant-Kundinnen und -Kunden liege bei rund 18’000, bestätigte Radicant am Donnerstag. Diese sollen nun von neuen Angeboten profitieren. So stehe ihnen ein Dokumentenmanagement-System innerhalb der bestehenden Banking-App zur Verfügung.