Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Das Märchen, das wahr ist – mein Rückblick auf das Jahr 2020

Die Geschichte von Fabienne und Alessandro Menna, die Mitmenschen in Not helfen, ist ein Märchen – eines, das wahr ist. Es steht im Zentrum der fünf swissinfo.ch-Geschichten, die ich für Sie zu einem persönlichen Jahresrückblick zusammengestellt habe. Die Corona-Pandemie ist bewusst ausklammert

Die Themen, die Sie gleich entdecken, sind sehr divers. Was mir an den Beiträgen besonders gefällt, sind die Offenheit, Neugierde und Freude, mit denen meine Kolleginnen und Kollegen darin zu Werke gingen.

Rachel Engeli

Fabienne und Alessandro Menna wissen beide, was es bedeutet, am Existenzminimum zu leben. Was Sie aus ihrer Lebenserfahrung gemacht haben, hat mich im Innersten berührt. Chapeau dem Paar!

“In der Schweiz zeigt man seine Armut nicht”

Unter dem Slogan “gemeinsam statt einsam” verfolgt ihr Verein ein Konzept mit einem ganzheitlichen Lösungsansatz. Staatliche und private Hilfsangebote vernetzen spielt dabei eine ebenso grosse Rolle wie der direkte Kontakt zwischen Helfenden und Betroffenen. Und auch Facebook setzen sie gezielt ein.

Carlo Pisani

Ich halte mich praktisch jede freie Minute in den Bergen auf. Noch vor 200 Jahren waren sie ein abweisender, unheimlicher und oft tödlicher Lebensraum. Die Sicherheit ist heute sehr viel grösser. Doch das Leben in luftigen Höhen ist noch immer hart. Viele Junge wandern deshalb ab.

Leben in den BergenExterner Link

Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen, dass sie bleiben können oder dass Menschen aus dem Unterland hochkommen. Sibilla Bondolfi, Carlo Pisani und Daniel Rihs haben Menschen, die in den Bergen ihre Zukunft sehen, ein Gesicht gegeben. Für ihre grossartige Reportage haben sie im Sommer den dritten Preis des prestigeträchtigen Swiss Press Award Online gewonnen. Herzliche Gratulation!

Bloomberg Finance Lp

Gratis-ÖV – das gefällt mir. Was Luxemburg kann, können wir doch noch lange. Die Realität ist eine andere: nicht in der Schweiz! Dabei leben wir im Land mit einem der dichtesten ÖV-Netze der Welt und sind gar Weltmeister im Zugfahren. Schade!

Warum die Idee vom Gratis-ÖV in der Schweiz nicht ankommt

Gratis-ÖV wäre für mich eines der stärksten Statements, dass die reiche Schweiz ernst macht mit Klimaschutz. Dennoch: Mit dem Beitrag öffnet Christian Raaflaub Gedankenräume – eine spannende Aufgabe für uns Journalistinnen und Journalisten.

Akg-images

Wie tönt dieser Satz in Ihren Ohren: Den Frauen wurde in der Schweiz früher Freizeit zugestanden als das Stimmrecht. Leider ist dieser dieser Satz mit all seinen Diskriminierungen wahr. Das Stimmrecht erhielten sie erst 1971, also vor knapp 50 Jahren.

Wie sich Frauen ein Stück Freizeit eroberten

Für etwas Freizeit – sie war nichts anderes als ein Stück Freiheit – sorgten ab den 1920er-Jahren mutige Vorkämpferinnen. Im reich und schön bebilderten Beitrag schildert Ester Unterfinger, was diese bemerkenswerten Frauen geleistet hatten – gegen grossen Widerstand der Männerwelt.

Walter Studer/Keystone

Demokratie Schweiz – wenn das kein Grund ist, stolz zu sein! Doch über 120 Jahre lang war die Schweiz gar keine richtige Demokratie – bis 1971 waren die Frauen ausgeschlossen. Und selbst innerhalb der reinen Männerveranstaltung waren viele Gruppen ausgesperrt. Die Kreativität im Finden von Gründen, um nicht Genehme vom Stimmlokal fernzuhalten, kannte kaum Grenzen.

Die Schweiz als Ausschluss-Demokratie

Heute können wir über diesen “Ideenreichtum” schmunzeln. Doch damals trugen die Ausgeschlossenen den Stempel als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse. Die Ausgesperrten zeigen, dass demokratische Rechte nie gratis sind, sondern immer erkämpft werden müssen.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft