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Claude Janiak höchster Schweizer

Keystone

Die Grosse Kammer hat zum Auftakt der Wintersession ihren neuen Präsidenten gewählt: Für ein Jahr ist der Sozialdemokrat Claude Janiak höchster Schweizer.

Danach war die Kleine Kammer am Zug: Ständeratspräsident wurde der Freisinnige Solothurner Rolf Büttiker.

Ein Baselbieter und ein Solothurner präsidieren die beiden Kammern des Schweizer Parlaments. Im Nationalrat (Grosse Kammer) übernahm am Montag für ein Jahr der Sozialdemokrat Claude Janiak das Zepter, im Ständerat (Kleine Kammer) der Freisinnige Rolf Büttiker.

Bei seiner Wahl zum “höchsten Schweizer” erhielt der 57-jährige Janiak – ein 1956 eingebürgerter polnischer Secondo – gute 154 von 167 gültigen Stimmen. Der Rechtsanwalt aus Binningen löste auf dem Präsidentenstuhl die Freiburger Christlichdemokratin Thérèse Meyer ab.

Janiak ist deshalb “höchster Schweizer”, weil er auch Präsident der Vereinigten Bundesversammlung ist, also von National- und Ständerat zusammen. Pikantes Detail am Rande: Janiak besitzt auch die polnische Staatsbürgerschaft, ist somit auch Bürger der Europäischen Union (EU).

Janiak ist erst der dritte Baselbieter, der den Nationalrat und die Vereinigte Bundesversammlung präsidiert. Der zweite Vertreter seines Kantons in diesem hohen Amt war der SVP-Vertreter Hans-Rudolf Nebiker 1991/92, der erste Emil Frei 1875/76.

In einem Jahr wieder eine Frau

Von der ersten zur zweiten Vizepräsidentin avancierte mit 164 von 178 gültigen Stimmen die 57-jährige Aargauer Freisinnige Christine Egerszegi. Ihr winkt damit die Aussicht, in einem Jahr als achte Frau ins höchste Amt aufzusteigen.

Zum zweiten Vizepräsidenten wurde mit 109 von 146 gültigen Stimmen der 58-jährige Waadtländer SVP-Vertreter André Bugnon gewählt. Seine Wiederwahl ins Parlament vorausgesetzt, ist er damit für das Präsidium 2007/08 vorgemerkt. 20 Stimmen gingen an Bugnons Bündner Parteikollegin Brigitta Gadient.

Glanzresultate im Ständerat

Den Ständerat präsidiert neu der freisinnige Solothurner Rolf Büttiker. Die Kleine Kammer kürte den 55-jährigen Wirtschaftsberater aus Wolfwil mit 43 von 44 gültigen Stimmen zum Nachfolger des Schwyzer Christlichdemokraten Bruno Frick. Ein Zettel war wie üblich leer, einer lautete – was selten ist – auf einen andern Namen.

Mit Büttiker kommt der Kanton Solothurn bei der Wahl des Ständeratspräsidenten bereits zum zehnten Mal zum Zug. Letztmals hatte dieser Kanton 1990/91 mit dem Freisinnigen Max Affolter die Ehre.

Erika Forster im Büro

Mit 42 Stimmen wurde der Zuger Christlichdemokrat Peter Bieri vom zweiten zum ersten Vizepräsidenten des Ständerates befördert. Neuer zweiter Vizepräsident wurde mit allen 44 gültigen Stimmen der 62-jährige Bündner SVP-Vertreter Christoffel Brändli. Die Beiden sind damit als nächste Ratspräsidenten gesetzt.

swissinfo und Agenturen

Claude Janiak wurde am Montag mit 154 von 167 gültigen Stimmen zum Nationalrats-Präsidenten und somit höchsten Schweizer gewählt.
Der Ständerat seinerseits wählt den Solothurner Freisinnigen Rolf Büttiker zu seinem neuen Präsidenten.
Die Schweizer Parlamentarier sind Milizpolitiker.
Sie kommen viermal jährlich zu dreiwöchigen Sessionen in Bern zusammen.

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