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Mandela – Quelle der Inspiration für die Jungen

Im Käfigturm nachgebaute Gefängniszelle von Mandela auf Robben Island. Im Bild: Südafrikas Botschafterin Konji Sebati. Keystone

Im laufenden Jahr ist der grosse südafrikanische Politiker und erste demokratische Präsident des neuen Südafrika, Nelson Mandela, 90 Jahre alt geworden. Im Käfigturm in Bern ist ihm eine biografische Ausstellung gewidmet.

Nelson Mandela prägte den Jahrzehnte dauernden, erbitterten Kampf gegen das Apartheid-Regime in Südafrika.

Sein Engagement gegen Rassismus, soziale Ungerechtigkeit, Unterdrückung und für Aussöhnung haben nicht nur im eigenen Land den demokratischen Wandel herbeigeführt, sondern hatten eine weltweit Ausstrahlung.

Nicht nur für Südafrikaner, sondern für Menschen aus aller Welt symbolisiert Mandela politischen Weitblick, Toleranz und das Ideal der gleichen Rechte aller Menschen. Demokratische Werte, die auch in der Schweiz hochgehalten werden.

Die ersten Gespräche ausserhalb Südafrikas zwischen der weissen Regierung und Mandela fanden nicht umsonst in Luzern statt.

Auch nach seinem Rücktritt als Präsident hat sich Mandela weiterhin für Gerechtigkeit und humanitäre Hilfe eingesetzt, ob im Burundi-Friedensprozess oder in der AIDS-Kampagne.

Das Polit-Forum des Bundes und Südafrikas Botschaft haben im Berner Käfigturm die wichtigsten Stationen im Leben und Wirken Mandelas in einer multimedialen Ausstellungsform nachgezeichnet.

Verdienste und Persönlichkeit dieses grossen Demokraten sollen den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung, besonders aber der Jugend, nähergebracht werden.

Ausstellung, die sich an Autobiografie orientiert

Die Ausstellung war zuvor im Palais des Nations in Genf gezeigt worden. Konzept und Szenografie, vom Schweizer Simon Haller von Expoforum entwickelt, orientieren sich an Mandelas Autobiografie “Long Walk to Freedom”.

Seinen Orginalzitaten sind Comic-Zeichnungen, Fotos, Gegenstände unterlegt. Dazu kommen Filmsequenzen und Interviews, an die sich viele noch erinnern können. Viele haben historische Bedeutung erlangt.

“Die Ausstellung bietet gerade dem Zielpublikum ab 14 Jahren politischen Anschauungsunterricht”, sagt Simon Haller gegenüber swissinfo. “Sie ist sehr emotional und an Hand einer Person aufgebaut, die alle kennen.”

Neben diesen bekannten Kapiteln aus Mandelas Leben gibt es aber auch weniger populäre, wie seine Kindheit, abgeschieden auf dem Lande in der östlichen Kap-Region (Transkei).

Oder seine Jugend, als er sich weigerte, die ihm von seinem Stammesführer ausgesuchte Braut zu heiraten und er sich deshalb nach Johannesburg absetzte, wo er mit den Ungerechtigkeiten des Apartheid-Regimes konfrontiert wurde.

Mandela werde eine Quelle der Inspiration bleiben, besonders für die Jungend, sagte die Botschafterin Südafrikas, Konji Sebati, an der Ausstellungs-Vernissage am Dienstag. “Mandelas Lebensgeschichte wird wieder und wieder erzählt werden, ohne Ende, an unzählig viele junge Menschen.”

swissinfo, Alexander Künzle

Nelson Mandela – Leben und Wirken
Eine Ausstellung der Südafrikanischen Botschaft im Käfigturm Bern, aus Anlass des 90. Geburtstags von Nelson Mandela.
16. Oktober 2008 bis 31. Januar 2009
Eine Multimedia-Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Polit-Forum des Bundes und der Nelson Mandela Foundation.

Februar 1990: Der neue südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk beendet auf Druck der schwarzen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft die Apartheid.

Er entlässt politische Gefangene, unter ihnen Nelson Mandela, Chef des Afrikanischen National-Kongresses (ANC).

8. Juni 1990: Mandela besucht die Schweiz, Treffen mit Bundesrat René Felber.

1993: Die weltweiten Sanktionen gegen Südafrika werden weitgehend aufgehoben.

27. April 1994: Die ersten demokratischen Parlamentswahlen enden mit dem Sieg des ANC. Nelson Mandela wird erster schwarzer Präsident.

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