Seco drückt Prognosen massiv nach unten
Jetzt gehen auch die Ökonomen des Bundes von einer deutlich schärferen Rezession aus: Die Schweizer Wirtschaft schrumpft 2009 um 2,2%. Die Arbeitslosigkeit könne 2010 sogar die Marke von 5% übersteigen.
Bisher sind die Wirtschaftsauguren des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) von einem Rückgang des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) im laufenden Jahr von 0,8% ausgegangen. Die jetzige Minus-Korrektur von 1,4% ist massiv.
Ein Rückgang um 2,2% wäre die stärkste Abnahme des BIP seit 1975, als die Schweizer Wirtschaft 6,7% geschrumpft war. Selbst in der Rezession der 1990er-Jahre und auch 2003 sank das BIP nie stärker als 1%.
Damit ist das Seco anderen Konjunkturprognostikern gefolgt. Die Grossbanken hatten bereits zuvor ihre Voraussagen nach unten angepasst.
Aber immerhin: Bereits für 2010 sieht das Seco die Schweizer Wirtschaft wieder um 1% im Aufwärtstrend.
Das deutlich verschlechterte Szenario wird mit den stark negativen Impulsen der Exporte und der Ausrüstungsinvestitionen begründet. Auch die stützende Wirkung des privaten Konsums dürfte gemäss den Ökonomen des Bundes wegen der Verschlechterung der Arbeitsmarktlage nachlassen.
Ganz schwarze Zahlen prognostiziert das Seco bezüglich Arbeitslosigkeit. Für das laufende Jahr befürchtet das Seco einen Anstieg auf 3,8%. 2010 muss sogar mit einem Überschreiten der Fünf-Prozent-Marke auf 5,2 Prozent gerechnet werden, was 190’000 Stellensuchenden entsprechen würde. Letztmals war die Arbeitslosigkeit im Jahre 1997 so hoch gewesen.

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