
CH/Mobilität: Eine halbe Erdumrundung pro Jahr und Person im Durchschnitt
Bern (awp/sda) – Eine halbe Erdumrundung legt eine in der Schweiz wohnhafte Person pro Jahr im Durchschnitt im In- und Ausland zurück, über die Hälfte davon im Auto. Die Mobilität der Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht.
Wie der neuesten Publikation «Mobilität und Verkehr 2010» des Bundesamtes für Statistik (BFS) zu entnehmen ist, legte 2005 eine in der Schweiz lebende Person 19’000 Kilometer zurück, davon 10’600 Kilometer im Auto. 3600 respektive 3400 Kilometer entfallen auf den öffentlichen Verkehr (Bahn, Bus, Tram) und auf das Flugzeug, der Rest auf den Langsamverkehr (Velos und Fussgänger).
Im Inland ist eine Person pro Tag durchschnittlich 37 Kilometer unterwegs und benötigt dafür rund 88 Minuten. Wenn ihre Strecken im Ausland hinzugezählt werden, sind es täglich 46 Kilometer und 93 Minuten. Knapp die Hälfte der im Inland zurückgelegten Distanzen werden in der Freizeit bewältigt, über ein Viertel für den Weg zur Arbeit, ein Zehntel für den Einkauf.
Hatten 1984 zwei Drittel der Haushalte mindestens ein Privatauto, so waren es 2009 vier Fünftel. 2009 waren 5,4 Millionen Motorfahrzeuge immatrikuliert, davon 4 Millionen Personenwagen.
70% der Haushalte verfügt über mindestens ein Velo, und fast die Hälfte der Bevölkerung hat ein Abonnement für den öffentlichen Verkehr.
Die gesamte Personenverkehrsleistung in der Schweiz hat sich zwischen 1970 und 2008 mehr als verdoppelt. Im Güterverkehr führte die zunehmende internationale Arbeitsteilung innerhalb von gut 30 Jahren sogar zu einer Verdreifachung der Transportleistungen.
Kehrseiten der Mobilität sind Umweltbelastungen und Unfälle. Auf den Verkehrssektor entfallen rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs und 37% der CO2-Emissionen.
2008 gab es auf Schweizer Strassen fast 21’000 Unfälle mit Personenschaden, 357 Menschen wurden getötet. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist allerdings seit 1980 um 19% zurückgegangen, die Zahl der Getöteten um 71%.
Die Zahl der Getöteten im Schienenverkehr hat sich zwischen 1980 und 2008 um 67% auf 24 Personen reduziert. Bezogen auf die Zahl der geleisteten Personenkilometer ist der Schienenverkehr nach wie vor erheblich sicherer als der Strassenverkehr.
Die Gesamtkosten des Strassenverkehrs betrugen 2005 70,5 Mrd CHF, jene des Schienenverkehrs 11,4 Mrd CHF. 7,5 Mrd CHF der Gesamtkosten sind externe Unfall- und Umweltkosten des Strassenverkehrs und 0,5 Mrd CHF solche des Schienenverkehrs.
rt