
Alex Corretja siegt in Gstaad

Das verregnete ATP-Turnier in Gstaad ist am Montag (17.07.) mit einem Tag Verspätung und Sonnenschein zu Ende gegangen. Den Titel holte sich zum zweiten Mal nach 1998 der Spanier Alex Corretja (ATP 10).
Im Final besiegte Corretja den Argentinier Mariano Puerta in 66 Minuten mit 6:1, 6:3. Den Doppel-Titel sicherten sich Jiri Novak/David Rikl (Tsch).
Für das Gstaader Turnier ist Alex Corretja ein „idealer“ Sieger. Der 26-jährige Spanier erfreut sich beim breiten Tennispublikum uneingeschränkter Beliebtheit. Corretja ist charmant im Umgang mit Fans und Veranstaltern und auf dem Court die Fairness in Person.
Das hat er auch diese Woche in Gstaad von neuem bewiesen: In der 1. Runde gegen Roger Federer korrigierte er beim Matchball (!) eine Fehlentscheidung zu seinen Ungunsten und gewährte so dem Schweizer eine zweite Chance.
Alex Corretja holte sich am Swiss Open seinen ersten Titel auf Sand seit Gstaad 1998, als er im Final Boris Beckers Traum von einem Sandplatz-Turniersieg für immer ruiniert hatte. Seither hatte er noch je zweimal auf Hartplätzen (Indianapolis 1998 und Indian Wells 2000) und in der Halle (Lyon und ATP-WM 1998) gewonnen.
Einseitiges Endspiel
Wegen Corretjas starker Leistung wurde das Endspiel vor 2’500 Zuschauern zu einer einseitigen Angelegenheit. Mariano Puerta (ATP 23) aus Buenos Aires enttäuschte, machte viele unnötige und schnelle Fehler und besass nie eine Chance.
Corretja gewann neun der ersten elf Spiele und beendete nach einer guten Stunde die Partie mit seinem vierten Service-Durchbruch. Puerta besass bloss eine einzige Breakchance (zum 1:2 im ersten Satz), die er mit einem Eigenfehler verspielte.
Mit dem Gstaad-Titel im Gepäck reist Corretja nun weiter nach Santander, wo er nächstes Wochenende im Daviscup-Halbfinal mit Spanien gegen die USA spielen wird. Mariano Puerta bestreitet ab Dienstag das Turnier in Umag (Kro). Beide werden dank den guten Leistungen von Gstaad in der Weltrangliste weiter Terrain gewinnen. Insbesondere Corretja ist auf gutem Weg zu einem soliden Top-Ten-Platz Ende Saison.
Im Doppel Novak zum Zweiten
Auch im Doppel sicherte sich ein Akteur seinen zweiten Gstaad- Titel. Jiri Novak (ATP 44) hatte die Team-Konkurrenz am Swiss Open bereits 1996 mit Paul Vizner gewonnen. Diesmal siegte Novak, der heuer in Daviscup-Einzeln schon gegen Tim Henman und Pete Sampras gewonnen hat, mit David Rikl zusammen.
Das tschechische Daviscup-Doppel bezwang im Final die Qualifikanten Michael Kohlmann/Jérôme Golmard 3:6, 6:3, 6:4. Die topgesetzten Novak/Rikl gewannen im Saanenland sämtliche Partien in drei Sätzen.
Rund 100’000 Franken Minus
Die verregnete 2000er-Edition des Gstaader Tennisturniers führte zu Mindereinnahmen von rund 100’000 Franken. Dieses Minus ist durch Rückstellungen während der vergangenen Jahre genügend abgesichert.
Die Organisatoren um Obmann Hansruedi Schaerer und Turnierdirektor Köbi Hermenjat werden sich aber dennoch etwas einfallen lassen müssen, um weiteren (Vorverkaufs-)Schaden zu verhindern. Nach dem Turnier von 1992, als das Wetter ähnliche Kapriolen schlug wie diesmal, sanken die Zuschauerzahlen in den folgenden Jahren von 43’333 (1992) auf 41’673 (1993) und sogar 40’134 (1994).
Die UBS bleibt dem Turnier auch im nächsten Jahr als Titelsponsorin erhalten.
swissinfo und Agenturen

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