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Mabetex-Ermittler Skuratow endgültig entlassen

Der seit einem Jahr vom Dienst suspendierte russische Generalstaatsanwalt Juri Skuratow (r.) ist endgültig entlassen worden. Skuratow hatte Korrputionsvorwürfe gegen die Tessiner Baufirma Mabetex untersucht.

Der seit einem Jahr vom Dienst suspendierte russische Generalstaatsanwalt Juri Skuratow (r.) ist endgültig entlassen worden. Für die Ablösung des umstrittenen Chefanklägers stimmten am Mittwoch (19.04.) 133 Abgeordnete des Föderationsrats bei zehn Gegenstimmen und sechs Enthaltungen.

Im vergangenen Jahr war der damalige Präsident Boris Jelzin im Föderationsrat drei Mal mit Anträgen auf Entlassung Skuratows gescheitert. Jelzin hatte Skuratow im April 1999 suspendiert. Der Generalstaatsanwalt kann in Russland jedoch nur vom Föderationsrat, der Regionenvertretung, entlassen werden.

Skuratow bezichtigte seit Anfang 1999 die Familie Jelzins und ranghohe Kreml-Beamte der Korruption. Der Kreml warf Skuratow im Gegenzug die Verwicklung in einen Sex-Skandal und Amtsmissbrauch vor.

Zusammenarbeit mit Carla del Ponte

Skuratow hatte bei seinen Ermittlungen mit der damaligen Schweizer Bundesanwältin Carla Del Ponte (l.) zusammengearbeitet. Dabei ging es unter anderem um die Korruptionsvorwürfe an die Tessiner Baufirma Mabetex.

Mabetex wird verdächtigt, Schmiergelder bis in höchste Kreise bezahlt zu haben, um an Regierungsaufträge zu kommen. Die Baufirma hat unter anderem bedeutende Restaurationsarbeiten im Kreml durchgeführt. Sie hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Im vergangenen November ging das Unternehmen selbst in die Offensive. Mabetex kündigte an, gegen den Kreml gerichtlich vorzugehen, weil sie immer noch kein Geld für ausgeführte Arbeiten in Russland erhalten habe.

Der vor drei Wochen neu gewählte Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Jahr als Chef des Inlandsgeheimdiensts FSB gegen Skuratow ermittelt. Skuratow war ebenfalls bei der Präsidentenwahl im März angetreten, erhielt aber nur 0,43 Prozent der Stimmen.

swissinfo und Agenturen

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