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Der kurze Höhenflug der Swiss Dairy Food

Vom Abheben über den ehrgeizigen Höhenflug bis zur Bruchlandung der Swiss Dairy Food (SDF) sind nur neun Jahre vergangen. Eine Chronologie.

Dieser Inhalt wurde am 23. September 2002 - 22:19 publiziert

1. Januar 1993

Die aus einem Zusammenschluss der Milchverbände Basel, Bern, Waadt-Freiburg und Winterthur entstandene ToniLait-Gruppe nimmt ihre Tätigkeit auf.

Die neue Dachgesellschaft beschäftigt 3672 Personen und weist eine Verkehrsmilchmenge von 1,6 Mrd. Kilo sowie einen Umsatz von 2,68 Mrd. Franken aus.

4. Mai 1995

Die ToniLait-Gruppe ist im Geschäftsjahr 1994 tief in die roten Zahlen gerutscht.

6. Dezember 1995

ToniLait übernimmt den Neuenburger Milchverband, dem 63 Genossenschaften mit 950 Milchproduzenten angehören. Damit steigt ToniLait mit dem Neuenburger Tomme-Produktionsbetrieb in den Weichkäse-Markt ein.

13. Mai 1996

Die Toni-Gruppe weist für 1995 einen Verlust von 30,6 (1994: 28,1) Mio. Franken aus. Die Gruppe baut als Folge davon 300 der 2800 Stellen ab.

17. November 1998

Toni Holding und Säntis Holding fusionieren. Die Nummer Eins und Drei des Schweizer Milch- und Käsemarktes legen ihre Aktivitäten zusammen und gründen die Swiss Dairy Food AG. Dem Zusammenschluss fallen 300 Stellen zum Opfer.

3. März 1999

Die Wettbewerbs-Kommission (Weko) gibt grünes Licht für die Fusion. Der Zusammenschluss erfolgt rückwirkend auf den 1. Januar. Beide Fusionspartner weisen für das Jahr 1998 rote Zahlen aus, minus 107,3 Franken bei der Toni-Gruppe und minus 31,9 Mio. Franken bei Säntis.

5. September 1999

Swiss Dairy Food kündigt einseitig den Gesamtarbeitsvertrag

2. Dezember 1999

SDF schliesst Produktionsstandort Zürich. Unter dem Strich gehen 150 Arbeitsplätze verloren.

21. Februar 2000

SDF kündigt die Schliessung der ehemaligen Säntis-Molkereien in Gossau an. 30 Arbeitsplätze gehen verloren.

18. April 2000

Swiss Dairy Food weist für 1999 ein positives operatives Ergebnis von 6,4 Mio. Franken vor. Das Konzernergebnis ist jedoch durch die Restrukturierungen belastet.

Unter dem Strich hat SDF ein negatives Konzernergebnis von 59,1 Mio. Franken zu verzeichnen. Vor allem die Schliessung der Produktionsstandorte Zürich und Dietikon haben zu ausserordentlichen Abschreibungen von 65,5 Mio. Franken geführt.

8. Mai 2002

Swiss Dairy Food (SDF) weist für 2001 einen Verlust von 37,3 Mio. Franken aus. Hauptsorge der SDF ist aber die hauchdünne Eigenkapitaldecke von nur gerade 8,5 Prozent der Bilanzsumme.

Die Fremdkapitalzinsen sind drei Mal höher als der operative Gewinn, und die EBIT-Marge macht gerade einmal 1 Prozent des Nettoumsatzes aus. Im Laufe des Jahres ist der Personalbestand von 2164 auf 1963 Vollzeitstellen zurück gegangen.

30. August 2002

Swiss Dairy Food senkt den Milchpreis um 5 Rappen. Ab 1. November zahlt sie durchschnittlich 74 Rappen pro Kilogramm Milch. Emmi hatte unlängst für eine Senkung um 4 Rappen beschlossen.

6. September 2002

Swiss Dairy Food schreibt im ersten Halbjahr 2002 tiefrote Zahlen und baut weitere 150 Stellen ab. Kündigungen werden nicht ausgeschlossen, obschon der Abbau vor allem über natürliche Abgänge erfolgen soll.

Mit diesem Schritt reagiert SDF auf den Verlust, der im ersten Halbjahr 2002 eingefahren wurde. Bis Ende Juni hatte SDF die Zahl der Vollzeitstellen bereits um 10 Prozent auf 1474 reduziert.

18. September 2002

Die Weko bewilligt die Übernahme des SDF- Sortenkäsegeschäfts durch Emmi. Damit hat die Weko der in Finanznöten steckenden SDF etwas Luft verschafft, allerdings nicht für lange.

23. September 2002

Swiss Dairy Food geht in den Nachlass

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

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